Gelsenkirchen. Volles Wohnzimmer bei der Open Stage. Musiker aus der Umgebung spielen zusammen. Außerdem bringen Flüchtlinge sich mit musikalischen Beiträgen ein

Das Wohnzimmer GE ist so voll, dass die Stühle nicht ausreichen. Aber: Der Boden ist eigentlich auch ganz bequem und Zusammenrücken oder Stehen geht sowieso! Bei weitaus mehr Menschen als Sitzplätzen ist die Luft warm, die Getränke hingegen sind kühl.

Die erste Open Stage in diesem Jahr lockt Musiker aus Gelsenkirchen und Umgebung an – aber nicht nur daher! Zwei Mädels aus Österreich haben sich angemeldet, um ihre Singer-Songwriter-Künste unter Beweis zu stellen. Außerdem: Viele Besucher, die gerne länger bleiben wollen.

Traditionelle Musik aus Bangladesch

Aus Syrien, Südafrika oder Bangladesch kommen sie an diesem Abend: junge und ältere Männer. Einer von ihnen ist Nasir Salman (24). Seit knapp vier Monaten ist der Bengale in Deutschland, hat eine vorläufige Unterkunft in Buer zugewiesen bekommen. Gebannt blickt er auf das Treiben auf der Bühne. Sechs Musiker stehen darauf und improvisieren gemeinsam; Gitarre, Bass, Cajon, Rap und Gesang ergeben ein stimmiges Miteinander. Nach den ersten beiden Songs fasst sich Nasir ein Herz, geht ebenfalls auf die Bühne – genau so ist es bei der Open Stage erwünscht.

Seine Stimme zittert leicht, ist aber überraschend weich. Er singt auf bengalisch, einen traditionellen Song, wie er nach Abschluss der Performance auf Englisch erklärt.

Aktion wird fortgesetzt

Die Flüchtlinge hat Wohnzimmer-Chef Paul Pillath gezielt eingeladen. Gemeinsam mit Mitgliedern von „AnGEkommen“ und der Band „The Herbs“ besucht er sie seit vergangenem Jahr in ihren Unterkünften, um mit ihnen zu musizieren. Die Aktion wird fortgesetzt.