Gelsenkirchen. Showtanz, Frohsinn und gute Laune bei den Bismarcker Funken.
Kamelle flogen Samstag bei den Bismarcker Funken. „Kann das Publikum denn auch mitsingen? Alle zusammen: Marmor, Stein und Eisen bricht ...“ Spätestens, als Richard Korger, alias „Erna die Dampfnudel“, den Klassiker von Drafi Deutscher anstimmte, hatte er auch den letzten Gast in den Räumen des Schalker Gymnasiums mitgerissen. Der Komiker, der so gekonnt in verschiedene prominente Rollen schlüpfte (etwa Helene Fischer oder Wolfgang Petry), bot einen von vielen Höhepunkten der Galasitzung der Funken.
„Letztes Wochenende fanden unsere Veranstaltungen exklusiv für die Damen und Kinder statt“, erklärte Pressesprecherin Tanja Dietrich (35). „Nach unser heutigen Galasitzung haben wir aber noch weiteres Programm: Mit mehreren Tanzeinlagen im Gepäck besuchen wir die umliegenden Alten- und Pflegeheime“. Damit wollen die Bismarcker Karnevalisten Rentnern, die Feste nicht besuchen können, den Frohsinn ins Haus bringen. Für die Galasitzung selbst wurde ein buntes Programm kreiert – etwa der erste Soloauftritt von Tanzmariechen Aylin Hermann, der Showtanz „Le Mirage“ und natürlich der obligatorische Einmarsch des Stadtprinzenpaares.
KarnevalSeit 50 Jahren den Funken treu
Von diesen Auftritten ließen sich sogar jene mitreißen, die nicht Mitglied eines Karnevalsvereins sind – wie etwa Christian Lauschus (35): „Meine Freundin ist seit ihrer Kindheit im Verein und hat heute ihren letzten offiziellen Tanzauftritt.“ Obwohl er selbst nicht gerade in den Karneval vernarrt ist, zollte er den Aktiven Beifall. „Man merkt, wie viel Aufwand und Herzblut hinter dieser Show steckt. Das finde ich wirklich beeindruckend.“ Selbst ein so skurriler Auftritt wie der von „Erna der Dampfnudel“ sorgte bei närrischen Laien für Lacher.
Einen besonderen Moment erlebte Anne Behnecke: Sie ist den 1949 gegründeten Bismarcker Funken bereits 50 Jahre treu und erhielt dafür von Lutz Wünnemann vom Bund Ruhr-Karneval das „Ordens-Gold mit Brillanten“. Behnecke, die in der Session 1989/90 mit ihrem Mann Hans das Stadtprinzenpaar bildete, zeigte sich sichtlich gerührt und erhielt selbstverständlich vom Publikum ein dreifaches „Helau“.