Gelsenkirchen. Die Fotografin Cordula Stein, der Maler Christoph Lammert und der Fotograf Ingo Lenz-Drake haben im Bund Gelsenkirchener Künstler ein neues Zuhause gefunden.

„Die Neuen“ sind da! Und geben sich ab Sonntag, 24. Januar, ein Stelldichein im Domizil des Gelsenkirchener Künstlerbundes an der Bergmannstraße 53. Die Fotografen Cordula Stein und Ingo Lenz Drake fanden ebenso wie der Maler Christoph Lammert im vergangenen Jahr ein neues Zuhause in der Künstlergemeinschaft in Ückendorf. Jetzt stellen sie sich in einer gemeinsamen Ausstellung mit ihren Werken vor.

Neu sind die Drei im Künstlerbund, künstlerisch engagieren sie sich aber schon sehr lange und durchaus mit großem Erfolg. „Alle drei sind eine echte Bereicherung für unseren Bund“, freut sich Sabine Leichner-Heuer, 1. Vorsitzende der Gemeinschaft, über die Neuzugänge in der Gemeinschaft.

Abstrakte Landschaften

Christoph Lammert, der 53-jährige Maler und Grafiker aus Bochum, entdeckte den Bund durch Zufall, als er an einem Wochenende erstmals die Galeriemeile für sich eroberte. Und er staunte: „Ich sehe hier ein ungeheures Potenzial! Ückendorf ist eine der ganz großen Optionen für Galerien im Ruhrgebiet.“ Lammerts malerische Welt wirkt auf den ersten Blick expressiv-abstrakt und scheinbar in einem spontanen Zugriff entstanden, die Farbe pastos aufgetragen, Linien gestisch aufs Blatt geworfen. Dennoch tragen seine Tuschearbeiten, die Gouachen und Gemälde auch landschaftliche Züge: „Ich bilde keine realen Landschaften ab, sondern lade ein, mit Hilfe der Bilder Kopfgeschichten zu erleben.“

Thema seiner Werke, sagt Lammert, sei stets der Blick auf die Welt. Der Betrachter assoziiert Meereslandschaften, Gebirge, Wälder. „Sehstücke betitelt“ Lammert eine ganze Serie von Arbeiten, andere tragen so erzählerische Titel wie „Über die möglichen Erinnerungen des Herrn Passepartout“.

Die 59-jährige Cordula Stein verfremdet ihre üppig farbigen Fotografien so stark, dass sie am Ende eher wie abstrakte, farbintensive Gemälde und Grafiken wirken. „Meine Arbeiten“, sagt die Duisburgerin, „sollen den Moment einfrieren, der dem menschlichen Auge ansonsten verborgen bleibt.“ Ihre Ausdrucksmittel sind vor allem Licht und Farbe. Das Handwerk des Fotografen hat sie von der Pike auf gelernt, sich der Industriefotografie ebenso gewidmet wie Porträts und Fotos für ein Opernhaus. Ihre außergewöhnlichen Bilder, am Ende auf Acrylglas aufgezogen, gehen oft in die Unschärfe, zeigen unter anderem durch den Einsatz von Wasser, spiegelnde Reflexionen.

Thema Auswanderung

Der Recklinghäuser Ingo Lenz-Drake (48) machte sich 2010 als Fotograf selbstständig. Im Domizil zeigt er Arbeiten, die allesamt unter dem Titel „migrare“ stehen, und sich mit Thema der Auswanderung und Flucht auseinandersetzen. Seine Fotos zeigen Wanderbewegungen am Strand oder Begegnungen unterschiedlicher Kulturen in einem Heim. Einige Arbeiten sind ganz realistisch, andere stark bearbeitet und setzen Schwerpunkte auf grafische Aspekte.

„Die Neuen“ heißt die Ausstellung im Domizil des Gelsenkirchener Künstlerbundes, die am Sonntag, 24. Januar, um 11 Uhr in den Räumen an der Bergmannstraße 53 eröffnet wird.

Kunsthistoriker Dr. Bernd Gülker wird eine Einführung in das Werk von Christoph Lammert, Ingo Lenz-Drake und Cordula Stein geben.

Zu sehen sind Malerei und Fotografie.

Zur Eröffnung musiziert der erste 16-jährige Gelsenkirchener Violinist David Sarazhynski.

Die Ausstellung wird bis zum 5. März zu sehen sein. Öffnungszeiten: samstags von 14 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung unter 0209 498956.