Gelsenkirchen. . Die „werkstatt“ präsentiert Zeichnungen von Sinikka Airaksinen-Rade und Fotos von Kurt Rade.

Ob mit wenigen Strichen filigran aufs Papier geworfen oder mit der Digitalkamera dynamisch festgehalten: Auf diesen Bildern dreht sich alles um die Musik. Die Malerin und Zeichnerin Sinikka Airaksinen-Rade und der Fotograf Kurt Rade widmen sich mit unterschiedlichen Techniken einem gemeinsamen Thema: dem Rhythmus der Jazzmusik. Beide stellen ab Freitag, 22. Januar, in der Galerie „werkstatt“ an der Hagenstraße in Buer unter dem Titel „Jazzx2“ Fotografien, Zeichnungen, Malerei aus.

Striche tanzen übers Blatt

Die Liebe und die Leidenschaft für die Musik eint das Künstlerpaar in seiner Kreativität. Sinikka Airaksinen-Rade (64), gebürtige Finnin, nennt ihre Zeichnungen „Kunst mit Linien“: „Ich will mit wenigen Strichen das Wesentliche sagen.“

Ihre Arbeiten entstehen direkt im Konzertsaal. Dort sitzt sie mit einem kleinen Notizbuch auf dem Schoß und fertigt mit feinen Tuschelinien Skizzen der Musiker an. In ihrem Atelier scannt sie diese Skizzen ein, vergrößert sie am Computer so, dass die Figuren in weißen Strichen auf schwarzem Hintergrund übers Blatt tanzen.

Dass auch der Tanz eines ihrer Themen ist, dokumentiert ein Raumobjekt. Auf transparentem Reispapier bewegt sich als schwarze Tuschelinie eine Figur schwungvoll zur Musik. Ausgestellt sind auch expressive Acrylmalereien, die einen Saxofonisten und einen Mann am Kontrabass zeigen. Weitere Tuschezeichnungen von Instrumenten wirken wie kleine Porträts. Kein Wunder: „Instrumente sprechen zu mir wie Menschen.“

Fotos von Jazzmusikern

Die Begeisterung für den Jazz teilt die Künstlerin mit ihrem Mann Kurt Rade (63). Geboren in Gelsenkirchen-Horst fotografiert Rade bereits seit seinem 22. Lebensjahr. Landschaften zunächst, dann vor allem Jazzmusiker, der er selbst als Kontrabassist einmal war. Inzwischen engagiert er sich intensiv im Dortmunder „Domicil“, wo er Musiker während ihrer Konzerte fotografiert. Zwölf Jahre lang arbeitete Rade in Finnland, lernte hier seine heutige Frau kennen. 1997 zogen beide vom Norden zurück nach Deutschland, leben in Witten.

In der „werkstatt“, die Rade schon aus ihren Anfangszeiten kennt, zeigt er 16 Fotografien. Musiker mitten im Konzert, als Solisten, mal mit Band. Die Fotos wirken dynamisch, transportieren die Atmosphäre, die Emotionen, die Musik zu erzeugen vermag. Sein Fokus richtet sich auf Mimik und Körpersprache der Jazzer: „Der Betrachter der Fotos soll nachvollziehen können, was da passiert.“

Malerin und Fotograf sind inzwischen deutschlandweit in Sachen Kunst und Jazz unterwegs. Die „werkstatt“ gibt einen beredten Einblick in ihr Schaffen. Zur Eröffnung wird auf eine Einführung verzichtet, stattdessen erklingt, was sonst, Jazzmusik live.

Die Ausstellung „Jazzx2“ wird am Freitag, 22. Januar, um 19 Uhr in der „werkstatt“ an der Hagenstraße 34 eröffnet. Sie wird bis zum 26. Februar zu sehen sein.

Zur Eröffnung spielen Eckard Koltermann (Bassklarinette) und Christian Hammer (Gitarre) Jazzimprovisationen. Öffnungszeiten: di bis fr 16 bis 18 Uhr.