Gelsenkirchen. Vier Gerichte in Gelsenkirchen befinden sich mitten im Umzug. Kantine in der ersten Etage hat Platz für 78 Besucher. Arbeitsrichter müssen sich auf kleinere Säle einstellen
Juristen und Verwaltungsangestellte würden sich in den nächsten Tagen am liebsten vierhändig beschäftigen. Der große Umzug ist angesagt. Alles geht in dieselbe Richtung nach Ückendorf. Sozialgericht, die Amtsgerichte Buer und Mitte wie auch das benachbarte Arbeitsgericht rücken an. Und alle müssen in kürzester Zeit ihren Betrieb an gewohnter Stätte einstellen und gleich wieder in neuer Umgebung Entscheidungen treffen. Im neuen Justizzentrum rollen die Aktenwagen über die Flure, füllen sich die Archive mit tausenden Seiten, erledigen die Handwerker ihre letzten Feinarbeiten.
Mit dem Justizzentrum wächst die Stadt in neu dimensionierte Größen. Über vier, beziehungsweise fünf Etagen, verteilen sich der Geschäftsbetrieb der Verwaltung und der Gerichte. Zurecht finden werden sich auch behinderte Besucher. Taktil gestaltete Wegführungen auf dem Boden und an den Handläufen der Treppenaufgänge weisen den Weg. Wer sich dennoch lieber auf verbale Hilfe verlassen will, der kann sich an die Mitarbeiter im Infopoint wenden.
Rundgang mit Amtsrichterin
Amtsrichterin Dr. Nicola Brand, die uns beim Rundgang begleitete, repräsentiert die Hausherrin. Das Amtsgericht als größte Einheit ist gleichzeitig die hausverwaltende Behörde. 230 Mitarbeiter der beiden Gerichte ziehen in Ückendorf ein. Die klimatisierten Sitzungssäle befinden sich im 2. und 3. Stock. Die Schöffengerichte dürfen sich etwas breiter machen. Die Arbeitsrichter, die den Umzug aus ihrem repräsentativen Gebäude ohnehin bedauern, müssen sich in der 4. Etage mit kleineren Sälen begnügen. Die Kantine im 1. Stock gibt 78 Besuchern Platz. Wer sich Kaffee zubereiten will, muss sich mit Münzen eindecken. Auf der gleichen Etage haben Besucher in der Bibliothek Zeit für literarische Recherchen.
Bei der Farbwahl der Stühle hat sich Dr. Nicola Brand für rot entschieden. Im Arbeitsgericht sitzen Prozessbeteiligte auf türkis- und im Sozialgericht auf cremefarbenen Stühlen. Mit der Besonderheit, dass die Bestuhlung im Sozialgericht gepolstert ist.
Zwei begrünte Innenhöfe ermöglichen den Beschäftigten einen angenehmen Blick in die Außenwelt. Und wer entspannte Minuten genießen möchte, der kann sich in der Küche seinen Tee aufbrühen. Pro Etage. Ins falsche Büro verlaufen werden sich die Beschäftigten kaum. Die Büroschilder im Amtsgericht sind blau gekennzeichnet, im Arbeitsgericht rot und im Sozialgericht gelb. Isolierverglasung schluckt den Lärm von der Straße. Störungsfreie Verhandlungen scheinen garantiert zu sein.
Gerichte machen Pause
Bis zum heutigen Mittwoch, 24 Uhr, kann im Amtsgericht an der Goldbergstraße noch Post in den Briefkasten geworfen werfen. An der Bochumer Straße 79 kann der Briefkasten ab 18. Januar 0.00 Uhr benutzt werden. Für Sprechzeiten ist der Standort Goldbergstraße nur noch bis heute, 12.30 Uhr, geöffnet. Die Sprechzeiten an der Bochumer Straße: 20. und 21. Januar, jeweils 8.30 Uhr bis 12.30 Uhr. Am 22., 25. und 26.Januar ist das Amtsgericht Gelsenkirchen für Publikumsverkehr geschlossen. Schriftliche Anträge können entgegengenommen werden. Ab 27.Januar gelten die Sprechzeiten: Montag-Mittwoch, Freitag 8.30-12.30, Donnerstag 8.30-11.30 und 14-15 Uhr. Der Sitzungsbetrieb findet ab 28. Januar im neuen Justizzentrum statt.
Das Sozialgericht ist am 29. Januar geschlossen. Der Briefkasten kann bis einschließlich 31. Januar genutzt werden. Ab 1. Februar ist das Sozialgericht im neuen Justizgebäude. 0209/148990.
Die letzte Sitzung im Arbeitsgericht erfolgt Freitag, 21. Januar.