Gelsenkirchen. Musik ist international und so amüsierten sich die Gäste beim internationalen Lichterfest im Cliff’s bei Musik und Tanz.

Musik ist eine internationale Sprache. Das galt auch am Dienstag beim Lichterfest für Flüchtlingskinder, das die Task-Force Flüchtlingshilfe – mittlerweile ein Verein – im „Cliff’s“ an der Horster Straße organisiert hatte. Der singende Bergmann „Magic Lauster“ sang, tanzte und klatschte – und an die 80 große und kleine Menschen, von denen fast keiner auch nur ein Wort verstand, machten einfach mit. „Hejo“, das ist eben international.

Detlef Lauster war auch beim ersten Kinderfest für Flüchtlinge auf Hof Holz im Juni 2015 dabei – aus Überzeugung. „Diese Kinder können nichts für das, was die Politik beschließt und tut. Wenn ich auf die Gesichter von Kindern, die in ihrem jungen Leben so viel Schlimmes erlebt haben, mit meinen Liedern und Tänzen ein Lächeln zaubern kann, dann macht mich das auch glücklich.“

Gemeinshaftsaktion von Stadt, Task Force, Gelsendienste und Cliff’s

 Detlef
Detlef "Magic" Lauster sorgte schnell für gute Stimmung im Cliff’s. © Funke Foto Services

Auch Wolfgang Ansorge, der das Cliff’s seit 30 Jahren betreibt, ließ sich nicht lange bitten, als die Anfrage von der Task Force Flüchtlingshilfe kam und spendierte die Getränke. Die Geschenktüten für die Kinder mit Obst und Spielsachen konnten aus dem städtischen Etat bestritten werden; aus Mitteln zur „Integration benachteiligter Gruppen“. Ein Zuschuss kam auch von Gelsensport, der Kreisverband der Linken sponsorte die Tickets für die Anreise der Kinder samt Begleitung. Schließlich kamen die Kinder, Jugendlichen und Eltern (vorwiegend die Mütter) aus dem ganzen Stadtgebiet. Aus den Unterkünften am Wildenbruchplatz, an der Breddestraße und auch aus Einzelunterkünften.

Mit hausgemachtem Rap von Jugendlichen aus Syrien

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Um die Verständigung zwischen Gästen und Gastgebern kümmerte sich die fließend deutsch sprechende Irakerin Shaima Al Janaabi, die längst in Gelsenkirchen heimisch ist und regelmäßig hilft. Zum Fest kam sie mit ihren beiden eigenen Kindern; der Kindergarten hatte bereits geschlossen.

Ibrahim El Abed (15) und Yassir Abber (16) leisteten einen eigenen Programmbeitrag. Die Jugendlichen, die mit ihren Familien aus Syrien geflüchtet sind und darauf warten, in eine Wohnung wechseln zu können, schreiben Rap-Songs selbst. Und gaben eine Kostprobe ihrer Kunst. Ihre Themen sind die Situation in Syrien, ihre Emotionen – und eine geheimnisvolle Liebe. Sie hoffen, öfters auftreten zu können. Ihre Hip-Hop-Künste würden sie gern sofort beweisen. Aber die dazu passende Musik hat „Magic Lauster“ nicht im Gepäck. Es wird nicht ihre letzte Gelegenheit sein.

Jürgen Hansen, Vorsitzender des Vereins Task Force Flüchtlingshilfe, ist beeindruckt, wie groß die Hilfsbereitschaft in Gelsenkirchen ist und wie selbstverständlich viele mittlerweile agieren. „Vor dem Fest auf Holz hatten wir großen Respekt, ob alles gut geht, ob es genug Helfer gibt. Jetzt scheint es vielen fast selbstverständlich zu sein, dass sie wieder helfen werden, wenn Not am Mann ist.“