Gelsenkirchen. Der erste FAIR-o-mat Gelsenkirchens steht im Schulcafé des Berufskollegs an der Königstraße. Verein Weltläden Basis e.V ist der Sponsor.
Gregor Hellwig ist geübt in Eine-Welt-Aktivitäten, die er angesichts sozialer Ungerechtigkeit und wirtschaftlichen Gefälles auf dem Erdball aus echter Überzeugung Dritte-Welt-Arbeit nennt. Gemeinsam mit seinem Kollegen Herbert Demke hatte er am ehemaligen Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung (BKWuV) die Dritte-Welt-AG längst ans Laufen gebracht, als das aGEnda 21-Büro eröffnet wurde.
Fast selbstverständlich, dass das Lehrer-Duo Hellwig und Demke in der Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt Gelsenkirchen mit am Tisch sitzt – neben aGEnda-Büroleiter Werner Rybarski oder etwa Martin Müller, Geschäftsführer der Weltläden Basis und ebenfalls entschiedener Verfechter von fairen Arbeits- und Produktionsbedingungen zu gerechten Löhnen.
Besondere Snackautomaten
Müller war es denn auch, der im Frühjahr einen ganz besonderen Snack-Automaten nach Gelsenkirchen brachte: den voll mechanischen FAIR-o-maten mit ausschließlich fair gehandelten Snacks und Süßigkeiten für den kleinen Appetit. 1000 Euro hat er dafür berappt – und mit weiteren Fairtrade-Aktivisten lange überlegt, wo der stumme Botschafter für mehr Arbeits- und Bildungsgerechtigkeit in armen Ländern der Welt wohl am besten stehen könne.
Auch interessant
Seit ein paar Tagen ist die Frage vom Tisch: Der blau-weiße Automat – hergestellt in Italien, aufgearbeitet in Castrop-Rauxel – steht im Schülercafé des Berufskollegs an der Königstraße, bestückt mit 124 ausschließlich fair gehandelten Produkten, die für Preise zwischen ein und drei Euro CO2-neutral ins Ausgabefach rutschen.
Dass der FAIR-o-mat an der Königstraße steht, kommt nicht von ungefähr. Nahrung und Gastgewerbe sind zwei der insgesamt fünf Bildungsschwerpunkte der Schule. Und seit über 30 Jahren wird am Standort Augustastraße schließlich die „Dritte Welt AG“ angeboten. Gregor Hellwig und Herbert Demke sind also nicht ganz unschuldig an dieser Entscheidung, die von allen Beteiligten getragen wird. An erster Stelle von Schulleiterin Hannelore Pohl und Friedrich Gabel, dem Beauftragten für das Schulcafé.
Zukunftsstadt 2030+
Der FAIR-o-mat verweist aber auch auf die Zukunftsstadt 2030+ . Als Symbol für globale Gerechtigkeit und die „lernende Stadt“ Gelsenkirchen, in der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) groß geschrieben wird. Der Standort Augustastraße trägt bereits den Titel „Schule der Zukunft“, das Berufskolleg Königstraße möchte diesem Beispiel folgen. Für die personelle Zukunft im Fairhandels-Bereich der Schule ist gesorgt: Daniela Manthey-Dworak vom ehemaligen BKWuV ist fit im Thema.