Gelsenkirchen. . 35 Kommissaranwärter und -anwärterinnen übernehmen während des Studiums Ehrenämter in Gelsenkirchen. Hilfe in Schulen und Kitas bei Hausaufgaben, Spiel und Sport

Immer häufiger werden demnächst Polizisten in Schulen, Kitas oder Kindergärten auftauchen. Nicht, weil sie Streit schlichten oder Krawallmacher beruhigen müssen. Sie sind als Bildungslotsen unterwegs, um dem Nachwuchs bei den Hausaufgaben oder auch bei Spiel und Sport unter die Arme zu greifen.

Die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung startete das Projekt mit Unterstützung der Polizeipräsidentin. Der Appell richtete sich an junge Kommissaranwärter und -anwärterinnen. Sie sollen mit ihrem ehrenamtlichen Engagement die intellektuellen und körperlichen Fähigkeiten von Grundschülern und Kita-Kindern fördern. Gleichzeitig treten sie als Botschafter auf, die das authentische Bild einer freundlichen und hilfsbereiten Polizei vermitteln.

Mehr Kandidaten als angenommen gefunden

Claus-Peter Schuch, Dozent an der FH, war sehr zufrieden mit der Akquise in den Kursen des Grundstudiums. Man habe mit 35 Aktiven viel mehr Kandidaten als angenommen gefunden, die das Ehrenamt übernehmen wollen: „In Kooperation mit der Polizei werden wir gezielt Eltern, Betreuer, Lehrer einladen und über die Einsatzmöglichkeiten der Bildungslotsen sprechen.“

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Zu den Projektinhalten gehören auch Lese- und Sprachhilfen, Kochkurse für die gesunde Ernährung oder die Förderung der Motorik durch Bewegungsspiele. Die Beteiligten sehen das Projekt auch als Beitrag für eine bessere Integration zukünftiger Neubürger aus anderen Kulturkreisen. Es soll Teil der Ausbildungskultur von Polizeibeamten werden. Als erstes Schwerpunktthema im kommenden Jahr ist die Vermeidung von Kinderunfällen vorgesehen.

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Mit der Schule an der Erzbahn und der Martinschule konnten schon die ersten Partner gewonnen werden. In der Kita Schatzkiste geht das Projekt ab Januar in die erste Runde. Vier Anwärter machten bereits ihre ersten Erfahrungen als Lotsen in der Erzbahnschule. Johanna Köhler erinnert sich, wie neugierig und aufgeschlossen sich die Kinder zeigten, als sie Besuch von der Polizei bekamen. Ein Knirps aus dem zweiten Schuljahr präsentierte auch gleich seine Wunschliste: „Beim nächsten Besuch will er mit mir Schach spielen.“ Die 18-Jährige hat das Brett gedanklich schon eingepackt.

Polizeipräsidentin Anne Heselhaus.-Schroer ist überzeugt, dass die Komissaranwärter und -anwärterinnen mit ihrem Ehrenamt wichtige Bausteine für das Zusammenleben setzen und ein positives Bild der Polizei vermitteln: „Sie sind gute Botschafter, Ratgeber, Unterstützer und helfende Hand. Sie haben als Bildungslotsen für Kinder ja gesagt, um ihre Herzen zu öffnen.“