Gelsenkirchen. Die Initiative „Warm durch die Nacht“ kümmert sich um die Obdachlosenszene und bot ein besonderes Abendessen für rund 35 Gäste.

Einladend ist das Bahnhofsumfeld nur bedingt. Auch der Fan-Treff des Schalker Fanclub-Verbands ist bislang eher nur bei den Heimspielen ein fester Anlaufpunkt vornehmlich für anreisende Fußballanhänger gewesen. Doch seit einigen Wochen hat sich das gewandelt. Der Ort ist abends Treffpunkt für die Straßenszene geworden. Wer dank der Initiative „Warm durch die Nacht“ einigermaßen gut durch die Winterzeit kommt, trifft sich hier.

„Tee, Kaffee, Konserven, Brötchen und ein offenes Ohr haben wir hier immer“, sagt Petra Beck, die zu den rund 20 Aktiven gehört, die sich seit knapp einem Jahr (nicht nur) um Obdachlose in Gelsenkirchen kümmern und mittlerweile von einer „offenen Facebookgruppe mit etwas über 800 Mitgliedern“ viel Zuspruch und Unterstützung erfahren.

Mehr als Tee und Kaffee gab es für die Szene Sonntagabend. Am Nikolaustag stellten die Ehrenamtler Biertischgarnituren auf, deckten die Tische ein, sorgten für etwas vorweihnachtliches Gefühl und ein üppiges Straßenmenü. Aus dem Haus Lünhörster, der Schalke-Kneipe in der Schalker Straße, „gab es leckeres Essen. Die hatten für uns extra eine Suppe und Braten gemacht“, sagt Beck. Der Schalker Fanclub-Verband steuerte Kuchen „und jede Menge Brezeln bei“. Insgesamt, schätzt Beck, „hatten wir so circa 35 Gäste, darunter waren auch ein, zwei neue Leute“.

Das Angebot von „Warm durch die Nacht“ hat sich herum gesprochen und erreicht Menschen zwischen 20 und über 70 Jahren, die in ihrem Leben durch die gängigen Raster gefallen sind und teils auf der Straße leben. „Wir haben rund zwei Stunden zusammen gesessen und auch zur Gitarrenmusik gesungen“, sagt Beck. Danach sind die Gäste in die Nacht verschwunden, noch bedacht mit gut gefüllten Nikolaustüten. Montag haben die Initiativler eine Pause eingelegt, aber den Rest der Woche wollen sie möglichst wieder vor Ort sein. „Fünf Tage in der Woche“, sagt Petra Beck, „die kriegen wir auf jeden Fall auf die Kette.“