Gelsenkirchen. „Verbrannt, verbrüht – was tun?“ unter diesem Motto wurde der Tag des brandverletzten Kindes begangen.
Gerade jetzt in der Weihnachtszeit lauern vor allem für Kleinkinder überall Gefahren, wo sie sich verbrennen oder verbrühen können. Am gestrigen „Tag des brandverletzten Kindes“ informierten daher Experten des Bergmannsheil Buer, der Kinder- und Jugendklinik und der Feuerwehr unter dem Motto „Verbrannt, verbrüht – was tun?“ über die Gefahren und auch Erstehilfemaßnahmen im Ernstfall.
Eingeladen waren 72 Drittklässler der Grundschule am Wilhelmsplatz aus Herten. Für sie hatte die Feuerwehr Gelsenkirchen eine spektakuläre Show vorbereitet, um den Kleinen zu verdeutlichen, wie gefährlich es sein kann, wenn ein Topf mit Fett in Brand gerät. Branddirektor Simon Heußen zeigte den Kindern an einer Küchenattrappe, dass der einfachste Weg, das Feuer zu löschen, einfach den Deckel auf den Topf zu drücken sei und so das Feuer zu ersticken. Die Frage eines Kindes, ob man das denn nicht einfach mit Wasser löschen könne wurde sogleich eindrucksvoll Beantwortet. Eine Tasse Wasser reichte aus, um eine riesige Stichflamme zu erzeugen und die gesamte Küche in Brand zu setzen. Diese wurde sofort von zwei Feuerwehrkameraden gelöscht. Zurück blieben teils geschockte, teils beeindruckte Gesichter bei den Kindern. „Das man Wasser nicht nehmen darf, um einen Topf zu löschen, wusste ich nicht“, sagt die 8-jährige Lucy. „Aber das werde ich jetzt bestimmt nicht mehr vergessen.“
Eine lehrreiche Erfahrung
Den Klassiker, den die Ärzte der Kinderklinik am häufigsten behandeln, hat auch der kleine Mustafa erst vor kurzem erlebt. „Ich wollte etwas aus einer Schüssel auf dem Tisch nehmen und habe mir dabei eine Tasse heißen Tee über die Beine geschüttert“, sagt der 9-Jährige. „Ich musste zwei Wochen hier in der Kinderklinik bleiben und die Narben sind auch immer noch da.“ Solche Fälle sind für Dr. Mehmet Altintas an der Tagesordnung. 140 Kinder und Jugendliche mussten dieses Jahr schon wegen Verbrennungen im Bergmannsheil behandelt werden. „Vielen Eltern ist nicht bewusst, dass schon eine einzige Tasse mit heißem Tee operationspflichtige Verbrühungen verursachen und zu lebenslang bleibenden Narben führen kann“, so der Chefarzt der Plastischen Chirurgie. „Gerade jetzt zur kalten Jahreszeit sind auch Kerzen oder eine zu heiße Wärmflasche für Kinder eine Gefahrenquelle.“
Für die Drittklässler war der Tag eine lehrreiche Erfahrung. Da sie im Moment eine Projektwoche zum Thema Feuer haben, war die Aktion am Bergmannsheil ein toller Einstieg. Sie konnten Branddirektor Simon Heußen noch viele Fragen rund ums Thema Feuer stellen. Wann man es noch selbst versuchen kann zu löschen und wann es besser ist, die Feuerwehr zu rufen. Und wie immer kam das Beste dann zum Schluss: 72 Kinder durften den Löschzug und den Rettungswagen erobern.