Gelsenkirchen. . Für das Musiktheater sind die Studententickets Besucher-Nachwuchsförderung. Für Einkommensschwache habe man das Angebot sogar verbessert.

Eigentlich ist es eine positive Nachricht, dass das Musiktheater im Revier Gratiskarten für Studenten ausgibt. Dennoch nahmen mehrere Leser Anstoß daran, dass Studenten umsonst ins Theater dürfen, die Sozialtickets für Arbeitslosengeld-II-Empfänger und andere Einkommensschwache zu einem Euro, die es früher gab, aber wieder abgeschafft wurden. Sozialpfarrer Dieter Heisig empfand auch das Alternativangebot über die Kulturloge als nicht ausreichend.

Theater spendiert 1500 Tickets je Saison

Auch für WAZ-Leser Ralf Hermann ist es zwar „eine gute Nachricht, dass Studierende der Westfälischen Hochschule ab sofort kostenlos das Musiktheater im Revier besuchen können“ wie er in einem Leserbrief bekundet. Er bedauert nur, dass die Ein-Euro-Tickets für Arbeitslosengeld-2-Empfänger (bis zu zehn je Vorstellung) abgeschafft wurden. „Gleiches Recht für alle mit geringem Einkommen sieht anders aus. Arbeitslosengeld 2- Empfänger fahren beim „MiR“ in der 2. Klasse,“ klagt er.

Das Musiktheater im Revier hingegen betont, sich seit vielen Jahren zu bemühen, „auch Menschen mit geringem Einkommen den Zugang zu unsrem reichhaltigen Kulturangebot zu ermöglichen.“ Es verweist auf die 1500 Tickets je Saison, die bei dem 1-Euro-Ticket-Angebot zur Verfügung gestellt wurden. Aufgegeben habe man dieses Ticket, weil es immer wieder Beschwerden von Betroffenen gab, die an der Kasse öffentlich einen Nachweis ihrer Bedürftigkeit erbringen mussten.

Heute gibt es danke Kulturloge sogar zwei Gratiskarten für Einkommensschwache

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Seit 2012 stellt das MiR dem Verein „Kulturloge“ – heute „kulturpott.ruhr“ – ebenso viele Tickets zur Verfügung. Seitdem gibt es für Menschen mit geringem Einkommen sogar Karten für 0 Euro. Trotz häufig ausverkaufter Vorstellungen und erheblichem Kostendruck erhalte man dieses Angebot aufrecht, so das Musiktheater. Interessenten mit schmalem Budget können auf diesem Weg diskret zwei Gratis-Eintrittskarten bekommen.

Die „Theater-Flatrate“ für Studierende , so das MiR, sei ein völlig anderes Angebot und nicht mit dem Service für einkommensschwache Mitbürger vergleichbar. Die Kooperation mit der Hochschule, für die das Haus zudem je Semester auch einen Zuschuss bekomme, versteht das Haus als Ergänzung der Fördermaßnahmen für den Besucher-Nachwuchs. Neben der umfangreichen Arbeit mit Schulen und Kindergärten.