Gelsenkirchen. Am Samstagabend stand das zweigeschossige Hinterhaus im Wiehagen aus noch unbekannter Ursache lichterloh in Flammen. Die Bewohner waren nicht im Haus.
Samstagabend, 18 Uhr. Gleich mehrere Notrufe alarmierten die Feuerwehr. „Kommen Sie bitte ganz schnell, hier brennt das ganze Haus“, meldeten aufgeregte Anrufer aus der Neustadt. Feuerwehr und Rettungswagen rückten umgehend zu dem Haus im Wiehagen aus. Zu diesem Zeitpunkt wusste niemand zu sagen, ob sich noch Menschen darin aufhalten.
Den ersten Einsatzkräften bot sich nach Informationen der Feuerwehr ein dramatisches Bild: Ein zweigeschossiges Wohnhaus im Hinterhof der Straße Wiehagen brannte auf beiden Etagen lichterloh.
Augenzeugin erlitt einen Kreislaufkollaps
Aus den Fenstern im Erdgeschoss und den Räumen im ersten Obergeschoss schlugen bereits meterhohe Flammen. Glück im Unglück: Es war niemand im Haus. Die zehnköpfige Familie, die dort wohnt, hielt sich zum Zeitpunkt des Unglücks bei Bekannten auf. Eine Nachbarin allerdings, Augenzeugin des Brandes, erlitt einen Kreislaufkollaps, musste vom Notarzt versorgt und zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden.
Die Einsatzkräfte konnten sich schnell auf die Brandbekämpfung konzentrieren, zumal die Flammen bereits auf das angrenzende Wohnhaus überzugreifen drohten. Ausgerüstet mit Atemschutzgerät und Strahlrohren gingen zwei Trupps in das brennende Gebäude vor und konnten die Flammen im Erdgeschoss zügig eindämmen.
Akute Einsturz im Inneren des Hauses
Beim Weg über die Holztreppe in das erste Obergeschoss meldete der vorgehende Trupp: „Akute Einsturzgefahr der Holzdecken“! Diese waren durch die enorme Hitze teilweise schon durchgebrannt. Ein weiteres Vorgehen war somit aus Sicherheitsgründen unmöglich. Um die Flammen auch im ersten Obergeschoss zu löschen, mussten auf der Vorder- und Rückseite des Gebäudes Leitern aufgestellt werden.
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Auch aus Fenstern eines Nachbargebäudes wurde gelöscht. Denn das Aufstellen einer Drehleiter war wegen der Hinterhoflage nicht möglich. Ein Übergreifen der Flammen auf das Nachbargebäude konnte die Feuerwehr trotz der erschwerten Bedingungen verhindern und den Brand nach etwa 45 Minuten unter Kontrolle bringen.
Die Nachlöscharbeiten, bei denen Wärmebildkameras zur Lokalisierung weiterer Brandnester eingesetzt wurden, zogen sich bis tief in die Nacht hin. Die Räume wurden mit Löschschaum geflutet, das Gebäude gesichert, die Gas- und Stromversorgung gekappt. Die Kripo hat die Ermittlungen der Brandursache aufgenommen.
Bis Sonntagnachmittag kontrollierte die Feuerwehr den Brandort regelmäßig und musste dabei immer wieder Brandnester ablöschen. Nach ersten vorsichtigen Schätzungen der Feuerwehr dürfte der Sachschaden auf jeden Fall weit über 100.000 Euro liegen.