Als Oberbürgermeister Frank Baranowski und Kämmerin Karin Welge (beide SPD) dem Rat vor der Sommerpause den Planentwurf für den Haushalt 2016 vorstellten, lag das voraussichtliche Defizit bei 59,6 Millionen Euro. So schlimm kommt es nicht: Die 42,7 Millionen Euro sind zwar kein Grund, für Gelsenkirchens Finanzpolitiker, Hurra zu rufen, doch die Differenz beträgt ja immerhin schon mal 16,9 Millionen Euro.
Karin Welge warnte die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses am Donnerstag jedoch vor, dass es weitere Veränderungen in diesen bewegten Zeiten geben könne. Negative Ausschläge, klang an dieser Stelle durch, sind zwingend nicht auszuschließen, weil es unkalkulierbare Faktoren gibt.
Für Nachfragen aus der Politik sorgte die Überlegung der Verwaltung, die Kosten für die Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen zu hundert Prozent dem Bund und dem Land NRW zuzurechnen.
Für Gelsenkirchens OB ist das dieser Tage der einzige Weg, den er bestätigt sieht: „Viele Kollegen in den Städten machen das so, egal welches Parteibuch in den Rathäusern an der Spitze steht.“ Baranowski will das als ein klares Signal in Richtung Bund und Land verstanden wissen, dass die Städte diese finanziellen Lasten einfach nicht tragen können.