Gelsenkirchen.. Im Seniorenheim St. Anna in Gelsenkirchen treffen sich jede Woche betagte Fans zu einem S04-Stammtisch. Jetzt gab es Besuch von Leon Goretzka und Roman Neustädter.
„Blau und weiß ein Leben lang“ heißt es vollmundig im Vereinslied. Wie viel Wahrheit und Gefühl dahinter stecken, selbst bis ins hohe Alter, das erlebten die Schalke-Profis Leon Goretzka und Roman Neustädter hautnah im Seniorenheim St. Anna in Hüllen.
Zu Besuch sind die Schalker Bundesligaprofis, mitgebracht haben sie und die vereinseigene Stiftung „Schalke hilft!“ mehr als ein dutzend Kumpelkisten mit Geschenken und Spenden für die Bewohner: Handtücher, Schals, Socken, T-Shirts und Badetaschen als auch warme Kleidung für die Senioren – Dinge, die den alten Menschen fehlen.
Die Bewohner, gebrechlich und teils im Rollstuhl, sind ob der Prominenz aus dem Häuschen. Denn: Jede Woche trifft sich eine betagte Heimgruppe zu einem „Schalker Stammtisch“, um über die neusten Entwicklungen und Spiele zu reden. Und am Freitag stehen plötzlich die Protagonisten höchstpersönlich vor der Tür – irre!
Da ist zum Beispiel Hannelore Arnold, die jedes Spiel bei ihrer „Schwester im Fernsehen live verfolgt“ und danach mit der Familie noch emsig „Karten kloppt“. Oder etwa Karl-Heinz Badorrek. Freitags und samstags verbringt der Senior Stunden „mit dem Ohr am Radio“, um ja auch alle Partien mitzubekommen – ganz besonders die Ecken, Freistöße und Tore seiner heißgeliebten Knappen.
Wunsch: Schalke live erleben
Badorrek ist es auch, der dem Schalker Duo zwei Herzenswünsche anträgt: „Die Kampfbahn kenn’ ich, auch datt Parkstadion. Ich kann zwar nichts mehr sehen, aber ich würde zu gern einmal ein Spiel inner Arena miterleben“, sagt er in schönstem Ruhrpott-Slang. Und: „Ich werd’ jetzt achtzig, bei der letzten Meisterschaft war ich 22 Jahre alt. Die nächste möchte ich auch noch erleben.“
Die Worte des knorrigen Seniors kommen an, gehen allen ans Herz. Sebastian Buntkirchen, der Geschäftsführer von Schalke hilft, verspricht: „Es wird eine Gelegenheit geben, bei einem Spiel dabei zu sein – kurzfristig.“ Und Leon Goretzka sagt: „Wir geben unser Bestes, dass kann ich auf jeden Fall versprechen.“
Da strahlen die Senioren, obwohl „dieser Verein da aus dem Süden schon acht Punkte Vorsprung hat“. Dann schmeißt einer die Hifi-Anlage an: Es ertönt, klar: „Blau und weiß ein Leben lang. . .“ – was sonst. Inbrünstig singen die Senioren jede Strophe mit, während Leon Goretzka und Roman Neustädter für einen Bruchteil einer Sekunde verdutzt schauen. Aber sie verstehen schnell und lächeln.