Gelsenkirchen. Nicht aber die Termine für den Baubeginn. Auch der Bürgerverein wartet noch auf Informationen.
Sabine Braukmann sieht positiv in die Zukunft. Genauer: Positiv in die Zukunft für Haus Leithe, der historischen, denkmalgeschützten Anlage am Junkerweg im Süden der Stadt. Die Vorsitzende des Vereins „Bürger für die Rettung von Haus Leithe“ erfuhr Mitte September vom Eigentümer des einstigen Rittergutes, das seit fast fünf Jahren im Dornröschenschlaf liegt, dass die notwendigen Baugenehmigungen inzwischen erteilt worden seien.
Aus städtischen Kreisen ist zu hören: Das stimmt. Grundsätzlich gibt es somit grünes Licht für den Umbau des wohl ältesten Anwesens der Stadt durch den Dortmunder Investor Jörn Zahn.
Sowohl die Genehmigungen der Baubehörde liegen vor als auch die wichtige Genehmigung durch die Untere Denkmalbehörde.
Die hat dem Investor die für eine so hochkarätige Anlage nicht ungewöhnliche Auflage erteilt, vier Wochen vor Baubeginn ein Raumbuch vorzulegen. Darin müssen alle Räume inklusive Dach, Böden und Gewölbe hinsichtlich ihres Zustandes aufgelistet sein. Und das unter Begleitung eines Archäologen, schließlich ist Haus Leithe auch ein Baudenkmal. Den Archäologen, so war zu hören, wird wohl der LWL Münster stellen. Das Raumbuch soll den Zustand der Anlage vor dem Umbau für die Nachwelt dokumentieren.
Der Bürgerverein äußert auf seiner Homepage im Internet Freude über die Ansage des Eigentümers, dass bald mit der Vermarktung begonnen werden könne: „Endlich kann eines der ältesten Gebäude Gelsenkirchens wieder einer Nutzung, aber vor allen Dingen einer denkmalgerechten Renovierung entgegen sehen. Der Investor Jörn Zahn will jetzt mit der Vermarktung beginnen.“
Der Bürgerverein gibt zudem auf seiner Homepage bekannt: „Wen nähere Informationen hierzu interessieren, findet diese unter www.haus-leithe.com, die Seite wird in den nächsten Tagen online sein und unter dem Titel „Haus Leithe – Wohnen im denkmalgeschützten Ensemble“ Informationen zum geplanten Vorhaben bieten.“ Wer diese Adresse allerdings anklickt, wird bis heute enttäuscht. Denn dort heißt es lediglich: „Hier entsteht eine neue Internetpräsenz.“
Trotz dieser Verzögerung bleibt Sabine Braukmann optimistisch, ist aber noch immer „fassungslos über die Länge, die der Prozess bislang gebraucht hat“. Denn noch liegt das idyllische Ensemble, geschützt durch einen Zaun, brach. Geplant ist hier zukünftig wohl eine Wohnbebauung. Der Dortmunder Investor Jörn Zahn war für die WAZ nicht erreichbar.