Ruhrgebiet. 17 Durchsuchungsbeschlüsse, acht Haftbefehle: In einer großangelegten Aktion hat das Zollfahndungsamt Essen Drogenschmuggler im Ruhrgebiet verhaftet.

Eine international operierende Bande von Drogenhändlern ist am Donnerstag im nördlichen Ruhrgebiet ausgehoben worden. Unter Leitung des Zollfahndungsamts Essen nahmen Spezialeinheiten von Zoll und Bundespolizei insgesamt acht Personen in Gelsenkirchen, Marl und Recklinghausen fest, gegen die ein Haftbefehl vorlag. Weitere drei Verdächtige wurden vorläufig festgenommen, insgesamt 17 Räume durchsucht. Dabei stellten die Beamten Betäubungsmittel, Waffen und Bargeld sicher.

Marihuana, Amphetamin und Ecstasy aus den Niederlanden

Seit etwa einem Jahr ermittelt das Zollfahndungsamt im Auftrag der Staatsanwaltschaft Essen gegen die Tätergruppe. Die Verdächtigen stehen im Verdacht, große Mengen Betäubungsmittel nach Deutschland zu schmuggeln und damit Handel zu treiben. Den insgesamt 13 Beschuldigten wird die illegale Einfuhr und der Handel mit Marihuana, Amphetamin und Ecstasy aus den Niederlanden vorgeworfen.

Die Drogen haben einen Straßenverkaufswert von rund 30.000 Euro.
Die Drogen haben einen Straßenverkaufswert von rund 30.000 Euro. © Zollfahndungsamt Essen

Die Haftbefehle des Amtsgerichts Essen liegen gegen drei deutsche und zwei türkische, sowie einen deutsch-türkischen, einen deutsch-spanischen und einen marokkanischen Staatsangehörigen im Alter zwischen 22 und 44 Jahren vor.

Straßenverkaufswert 30.000 Euro

Bei den Durchsuchungen wurden insgesamt 655 Gramm Marihuana und Haschisch, 1,9 Kilo Amphetamin, zwei scharfe Schusswaffen, 45 Schuss Munition, drei Wurfsterne und fast 15.000 Euro Bargeld sichergestellt. Die sichergestellten Drogen haben einen Straßenverkaufswert von fast 30.000 Euro.

Ein 40-jähriger Deutscher wurde nach einem größeren Drogenfund noch in seiner Wohnung vorläufig festgenommen und wird am Freitag dem Haftrichter vorgeführt.

120 Beamte im Einsatz

Ein spezieller Fall von "Drogenwäsche" endete für zwei Angehörige eines türkischen Beschuldigten mit ihrer vorläufigen Festnahme. Sie versuchten vor der Durchsuchung zwar noch, die Drogen im wahrsten Sinne des Wortes zu waschen und stopften das Marihuana samt Verpackung mit der Familienwäsche in die Waschmaschine. Erfolglos. Beide wurden am Abend wieder auf freien Fuß gesetzt.

Bei der großangelegten Durchsuchungsaktion mit insgesamt über 120 Beamten unterstützten Kräfte der Hauptzollämter Bielefeld, Münster, Duisburg und Krefeld die Essener Fahnder. Die Ermittlungen dauern an. (we)