Gelsenkirchen. Am Sonntag läuft in der Schauburg die Dokumentation über den Falkner Pierre Schmidt und seine Arbeit.

Alaska lässt die Adleraugen scharf über die Kinosessel schweifen, und ihr „Herrchen“ flüstert ihr was. Dabei kann der Weißkopfseeadler deutlich besser sehen als hören. Dass Alaska dem Falkner Pierre Schmidt dennoch aufs Wort gehorcht, liegt daran, dass der Kölner nach eigener Aussage die Sprache der Vögel spricht. Pierre Schmidt ist der „Adlerflüsterer“.

Am Dienstag machte der Herr der Greifvögel zusammen mit dem mächtigen Wildtier Station im Gelsenkirchener Kino Schauburg. Der 13 Jahre alte Greifvogel absolvierte in dem historischen Kinosaal ein paar elegante Probeflüge, damit am Sonntag die Flugroute perfekt steht. Am 18. Oktober nämlich flimmert nicht nur der neue Dokumentarfilm „Der Adlerflüsterer“ rund um die Faszination der Falknerei über die Leinwand in dem 670-Plätze-Saal an der Horster Straße. Schmidt lässt auch live den Adler von der Leine.

Artenschutz als Hauptaufgabe

Über ein Jahr lang begleiteten ein Kamerateam und die Autoren Andreas Ewels und Norbert Porta den Falkner bei seinem weltweiten Engagement. Beobachteten den Versuch, Greifvögel in Kenia zu retten, waren beim Falkentraining in den Vereinigten Arabischen Emiraten dabei oder bei Falkenwettbewerben in Dubai.

Jetzt kommt der Film in die Kinos und Pierre Schmidt begleitet einige Vorführungen gemeinsam mit seinem Adler Alaska, der dann am Sonntag auch in Gelsenkirchen seine Runden über den Köpfen der Zuschauer drehen wird. Der riesige Vogel sah sich gestern schon mal vor Ort um. Aufgeregt war er und riss den Schnabel entsprechend weit auf. Dann aber zog er majestätisch und gelassen seine Runden durchs Lichtspielhaus.

Eine Falknerei bei den Kellys

Pierre Schmidt, 1960 im Westerwald geboren, betreibt seit 2000 eine eigene Falknerei. Zunächst bei Köln in Schloss Gymnich zusammen mit der Kelly Family. 2007 gründete er unweit des Schlosses eine größere Falknerei mit Greifvogelauffangstation, die er bis heute leidenschaftlich betreibt. Inzwischen gilt Schmidt als einer der bekanntesten seiner Zunft: „Mein Ziel ist vor allem der Artenschutz.“

Mit einer Spannbreite von fast 2,30 Meter und einem Gewicht von rund fünf Kilogramm gehört Alaska zu den imposantesten Gefährten des Adlerflüsterers. „Ich bin förmlich mit ihr verheiratet“, schmunzelt der Mann. Was sagt er zu Kritikern seiner Arbeit? „Die sollen auch in den Film kommen!“

„Der Adlerflüsterer“ ist am Sonntag, 18. Oktober, um 18 Uhr in der Schauburg an der Horster Straße 6 zu sehen. Der Streifen dauert rund 90 Minuten. Falkner Pierre Schmidt wird vor Ort über seine Arbeit erzählen, auf Fragen aus dem Publikum antworten und den Adler Alaska live im Kinosaal mit dabei haben und auch fliegen lassen. Kartenreservierung im Kino oder auf www.schauburg-gelsenkirchen.de.

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Von Alexander Bange und Richard Elmerhaus