Gelsenkirchen. . Das Quartiersfest rund um Münchener Straße in Gelsenkirchen erreichte auch ältere Mitbürger mit Migrationshintergrund. Flüchtlinge und Iman unter den Gästen.

Ein großer Grill brutzelt im bunt geschmückten Quartierspark in Schalke. Salate stehen bereit, Kinder spielen auf dem Rasen, Tische sind aufgestellt und bieten Platz für die Besucher. „Dies ist unser einziger Fleck Grün hier im Stadtteil. Den nutzen wir“, verkündet Selvin Alagöz, Initiatoren des ersten Nachbarschaftsfestes in Schalke, das am Freitag von 16 bis 19 Uhr in der Münchener Straße stattfand.

Menschen zusammen bringen

Gemeinsam mit Yusuf Poyraz arbeitet sie beim Generationennetz e.V. im Stadtteilbüro und kam auf die Idee, die Menschen in einer lockeren Atmosphäre zusammen zu bringen. Sie selbst hat auch mal in der Münchener Straße gewohnt, genau in dem Haus, das jetzt gegenüber vom Quartierspark steht, der vor drei Jahren eröffnet wurde. Da sie selbst einmal Teil der Nachbarschaft war und auch, wie die meisten Anwohner der Münchener Straße, türkische Wurzeln hat, konnte Alagöz. viele Leute erreichen. Sie sprach persönlich mit den Bewohnern. Mit Erfolg: Der Quartierspark füllt sich immer mit Menschen, die das Fest gemeinsam vorbereitet haben. „Wir haben zusammen eingekauft und gekocht“, erzählt Alagöz. Finanziell unterstützt wurden sie dabei vom Quartiersfond Schalke. Projektleiterin ist Michaela Lukas vom Generationennetz: „Vielleicht etabliert sich die Veranstaltung ja. Es ist das erste Mal, dass wir auch ältere Menschen mit Migrationshintergrund erreichen konnten. Das ist ein schöner Ansatz.“

In lockerer Atmosphäre kamen die Menschen miteinander ins Gespräch.
In lockerer Atmosphäre kamen die Menschen miteinander ins Gespräch. © Funke Foto Services

Aber nicht nur die Anwohner der Straße sollten sich näher kennen lernen. Unter den Gästen waren auch Dr. Marouf Peshaba, Imam der Moschee in Schalke, und 20 syrische Flüchtlinge. Peshaba empfängt viele, der in Gelsenkirchen ankommenden Flüchtlinge in der Moschee, bietet gemeinsam mit der Gemeinde Deutschunterricht, Nothilfe und Kinderbetreuung an. „Ich versuche den Flüchtlingen zu helfen, damit sie sich schnell integrieren. Die Feier ist ein tolles Ereignis dafür“, so Peshaba. Neben Familien seien laut Peschaba vor allem besonders viele Flüchtlinge alleine angekommen. „Dieser Umstand macht es noch wichtiger die Menschen möglichst schnell in die Nachbarschaft zu integrieren“, sagt er.

Auch Venetia Harontzas, Integrationslotsin der Arbeiterwohlfahrt, ist begeistert von dem Fest: „Schalke war schon immer interkulturell. Es ist hier bunter und jünger geworden, genau das spiegelt das Fest wieder.“ Diese Leute an einem Fleck zu haben, biete Chancen zur Integration, so Harontzas.

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