Gelsenkirchen. . Erfolgsautorin Lamya Kaddor las im Kulturraum „die flora“ aus ihrem Buch „Zum Töten bereit“. Es zeigt, warum Jugendliche in den Dschihad ziehen.

Vor vollem Haus im Kulturraum „die flora“ hat die Lamya Kaddor aus ihrem Buch „Zum Töten bereit“ gelesen. Im Saal begrüßten die Gastgeberinnen Wiltrud Apfeld (flora) und Oya Erken-Biesler vom Deutsch-Türkischen Freundeskreis Gelsenkirchen (DTF) die Erfolgsautorin. Moderiert wurde die Lesung von Oliver Kontny.

Kaddors Werk „Zum Töten bereit“ beleuchtet eindrucksvoll die Frage, „warum deutsche Jugendliche in den Dschihad ziehen“. Der Duisburger Islamwissenschaftlerin ist es „eine Herzensangelegenheit“, den Salafismus mit den Mitteln der Aufklärung zu bekämpfen. Das gebe ihr, so Kaddor, Kraft. Und diese Botschaft zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch und zog sich auch durch die Lesung.

Die islamische Religionslehrerin und Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor kennt persönlich mehrere junge Menschen – darunter einige ihrer Ex-Schüler –, die auf der Suche nach Anerkennung und Akzeptanz der Dschihad-Romantik verfallen sind. Sie hatten sich ihr angeschlossen, weil sie bei ihnen das zu bekommen glaubten, was sie zuvor vergeblich suchten: „­Respekt, Orientierung und Zusammenhalt“.

Durch ihre Tätigkeit an der Schule ist es ihr ein persönliches Anliegen, junge Menschen vor dem Abgleiten in den Islamismus zu bewahren und forderte auf, Signale bei Veränderungen junger Menschen zu erkennen und auch tätig zu werden.

Über ihre Zukunftspläne gab die Autorin, die mittlerweile zu den zehn einflussreichsten muslimischen Frauen Europas gezählt wird, auch breitwillig Auskunft.

Kaddor spielt mit den Gedanken, ein weiteres Buch zu schreiben, dieses Mal über syrische Flüchtlinge – was mit großem Applaus entgegen genommen wurde. Oya Erken-Biesler, selbst Pädagogin freute es , das eine Anzahl türkischstämmige Lehrer unter den Besuchern weilte. Sie hofft auf weitere gemeinsame Veranstaltungen in der flora.