Essen.
Schon wieder eine Negativnachricht. Der Krankenstand in Gelsenkirchen ist auf Rekordniveau. Und wie überall im Land steigt der Anteil der psychischen Erkrankungen an krankheitsbedingten Ausfalltagen. Gesundheit hängt auch mit Lebensumständen, Beruf und Bildung zusammen, betont der Ärztesprecher. Wer einen verantwortungsvollen Posten hat, auf dem er oft an seine Grenzen stößt, neigt eher zum Burnout als jemand, der einfache körperliche Tätigkeiten ausübt.
Gute Ansätze greifen bei psychischen Erkrankungen nicht
Alles hängt mit allem zusammen, und Gelsenkirchen arbeitet nach Kräften daran, die Lebensumstände für alle zu verbessern. Die Krankenkassen indes versuchen (schon aus Kostengründen), Krankheitsursachen durch Prävention zu beseitigen. Ernährungsberatung, Bonuspunkte fürs Rückenkurse, Tipps für Unternehmen, Arbeitsplätze gesünder zu gestalten: Alles gute Ansätze. Bei psychischen Erkrankungen aber greift das kaum. Weniger Druck im Job und eine frühe Notbremse bei ersten Anzeichen von Überlastung wären angesagt.
Um Überlastung früh zu erkennen und therapieren, müsste es aber mehr Spezialisten geben. Wer schon mal einen Termin beim Psychotherapeuten oder Neurologen brauchte, weiß, wie lang die Wartezeit ist. Weil die Kassenärztlichen Vereinigungen in Gelsenkirchen (und anderswo) zu wenige Zulassungen für Psychiater, Psychotherapeuten und Neurologen erteilen. Es ist Zeit, das zu ändern.