Gelsenkirchen. . Der Musiker und Komponist Michael Em Walter konzipierte eine neue Reihe für den Kulturraum. Vor allem zeitgenössische Werke sollen im Mittelpunkt stehen.

Wer genau hinhört, der hört Musik erzählen, auch wenn sie keinen Text hat – von Fröhlichkeit, Traurigkeit, Eifersucht oder Langeweile. Und genau diese Eigenschaft will sich eine neue Kammermusikreihe im Kulturraum „die Flora“ zu Eigen machen. Der Gelsenkirchener Künstler, Musiker und Komponist Michael Em Walter hat das Konzept dafür erstellt, vor allem zeitgenössische Musik soll dabei in den Mittelpunkt rücken. „Musik erzählt. . .“ ist die Reihe übertitelt.

„Wir möchten mit diesem Format eine alte Tradition wieder beleben“, erzählt Wiltrud Apfeld, die Leiterin des städtischen Kulturraums an der Florastraße 26. „Und wir möchten Menschen wieder neu an Musik heranführen“, sagt sie.

Stefan Heucke als Gast dabei

„. . .vom Leben“, heißt es am Sonntag, 27. September, wenn das Mönchengladbacher „Virtus Quartett“ nach Gelsenkirchen kommt. „Dieses Quartett hat erst kürzlich das Streichquartett des Bochumer Komponisten Stefan Heucke, mit dem ich schon sehr lange befreundet bin, mit großem Erfolg aufgeführt. Da dieses Streichquartett Nr. 2 opus 51 auch bei unserem Konzertabend eine große Rolle spielen soll, habe ich sofort an dieses Quartett gedacht“, erzählt Michael Em Walter. Ergänzt wird der Konzertabend mit Dmitri Schostakowitschs „Streichquartett Nr. 7 in fis-moll“ und Joseph Haydns „Streichquartett B-Dur opus 76 Nr. 4“, das mit „Sonnenaufgang“ übertitelt ist – ein Konzert mit viel musikalischer Lebensfreude.

„Besonders an diese Konzertreihe ist auch, dass Stefan Heucke anwesend sein wird, um Einblicke in sein Werk zu geben“, sagt Michael Em Walter, der auch selber als Komponist in Erscheinung treten wird: Beim zweiten Konzert der Reihe, das am Sonntag, 25. Oktober „. . .erzählt vom Tod“ überschrieben ist.

Auch Mozart, Brahms und Schubert im Programm

Die Uraufführung seiner Vertonung eines Gedichtes von Christian Morgenstern wurde mit dem Kulturcent des MiR unterstützt. „Ich habe mir die Pianistin Christine Rahn als Interpretin ausgesucht, weil sie schon ein weiteres Werk von mir uraufgeführt hat und ich sie als Pianistin sehr schätze. Sie hat dann die Sopranistin Hiltrud Kuhlmann als Partnerin vorgeschlagen“, so Walter.

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Neben seiner Komposition stehen auch Werke von Stefan Heucke (der ebenfalls anwesend sein wird), Franz Schubert, Johannes Brahms, Wolfgang Amadeus Mozart, Gustav Mahler, Robert Schumann und Felix Mendelssohn Bartholdy auf dem Programmzettel.

Fingerspitzengefühl

„Musik erzählt von uns“ – diesen Titel setzt am Sonntag, 22. Novemer, der Pianist Rainer Maria Klaas musikalisch um. Er stellt Ludwig van Beethovens „Hammerklaviersonate“, die „Sonate B-Dur opus 106“ Werken von Charles Ives und Charles-Valentin Alkan gegenüber.

Herzstück des Klavierabends aber wird Konrad Boehmers Werk „Fingerspitzengew(f)ühl aus „In illo tempore“ sein. „Boehmer gilt ja als der ‘Bad Boy’ unter den Zeitgenössischen Komponisten und wird daher selten gespielt. Ich möchte mit dieser Reihe aber zeigen, dass seine Werke äußerst hörenswert sind“, betont Michael Em Walter.