Ilse Engmann lebt in Schalke. Und sie lebt für den Stadtteil. Die (noch) 70-Jährige ist aktiv im Seniorennetzwerk und engagiert sich als Nachbarschaftsstifterin.
Und als sie vor einiger Zeit mit anderen Aktiven aus dem Quartier unterwegs war, stand die Überlegung im Raum, „was man hier in Schalke noch so machen kann“. Da sei ihr die Idee mit den Fotos gekommen, sagt Ilse Engmann.
Erinnerungen wach rufen
Auch, weil Fotografie ihr Hobby ist – und sie, ganz nebenbei gesagt, 35 Jahre lang als Reprofotografin gearbeitet hat. Im Fokus ihres Projekts sollten neben den Bildern aus Schalke auch die Menschen stehen, die hier leben. „Ich möchte sie über die Fotos ins Gespräch miteinander bringen, Erinnerungen an früher wach rufen und dazu beitragen, dass Geschichte und Geschichten im Stadtteil lebendig bleiben“, beschreibt sie ihre Zielsetzung. Und nahm sie in Angriff.
Herausgekommen sind über 30 Fotos von Straßen, Häusern, Plätzen, die nun vergrößert und gerahmt im großen Saal des Awo-Begegnungszentrums an der Grenzstraße hängen. Gestern wurde die Ausstellung anlässlich des regelmäßigen Donnerstags-Stammtisches eröffnet. Dazu hatte Ilse Engmann auch ihr „Rate-Kästchen“ mitgebracht. Auf ebenso vielen Kärtchen, wie Bilder ausgestellt sind, stehen die Namen der Straßen beziehungsweise Örtlichkeiten. Die Besucher konnten so die Zuordnung vornehmen und kamen, ganz im Sinne der Autorin, vor den Bildern ins Gespräch.
Beim „wo ist was“? in der Ausstellung soll es aber nicht bleiben. Die 70-jährige Nachbarschaftsstifterin hat eine weiße Holzkiste mit Briefschlitz mitgebracht. Dort hinein sollen Besucher der Ausstellung, falls vorhanden, alte Bilder der heute gezeigten Schalker Ansichten stecken oder aber geschriebene Erinnerungen an das Leben im alten Schalke hinterlassen.
„Aus den Erinnerungen der Menschen möchte ich eine kleine Broschüre gestalten“, informiert Ilse Engmann über den Hintergrund der Sammlung. Denn: Vieles habe sich im Stadtteil schon verändert, an anderen Stellen scheine die Zeit stehen geblieben zu sein. Das will sie zusammentragen.
Die Realisierung des Engmann- Projekts wurde vom Stadtteilbüro Schalke unterstützt. Ferner stehen Generationennetz Gelsenkirchen und Kulturraum „die flora“ dahinter. Und auf großer Ebene ging das „Danke für die Unterstützung“ an das Landesbau- und Stadtentwicklungsministerium sowie an das Bundesbauministerium.
Die Bilder sind montags bis mittwochs in der Zeit von 10 bis 13 Uhr sowie nach Vereinbarung ( 814436) zu sehen.