Gelsenkirchen. Flüchtlinge dürfen nicht allein gelassen werden, und jene, die ihnen helfen auch nicht. Mit dem FC Schalke 04 und der Gelsenwasser AG setzen zwei Gelsenkirchener Unternehmen Zeichen.
Gerald Asamoah ist ein Schalker mit Herz. Das stellt der frühere Profi mit der Arbeit seiner Stiftung für herzkranke Kinder unter Beweis. Jetzt steht er an der Spitze einer Aktion des FC Schalke 04, die auch von Borussia Dortmund ausdrücklich unterstützt wird: „#stehtauf, wenn ihr Menschen seid!“
Angesichts der politischen Debatte über den Umgang mit den Flüchtlingsströmen in Deutschland setzen die Königsblauen ein gesellschaftliches wie politisches Zeichen und positionieren sich klar. Asamoah ist der Schalker, der in einem Video auf der vereinseigenen Homepage klare Worte stellvertretend für Mitarbeiter und Verantwortliche des Fußball-Bundesligisten findet: „Wenn alle Leute Zivilcourage zeigen, wenn sie darüber reden und sagen: ‚So geht es nicht!‘ Dann erreicht man sehr viel. Wir müssen ein Zeichen setzen. Das heißt: Wir müssen aufstehen!“
Doch bei guten Worten soll es nicht bleiben, kündigen die Schalker an. Die Kumpelkiste sei ein Ansatz, um zu helfen, die Einladung von Flüchtlingen ins Stadion zum Saison-Eröffnungsspiel gegen Twente Enschede war ein anderer. Weitere Aktionen würden in den kommenden Wochen folgen, kündigt der FC Schalke 04 an.
Etat des Bildungsprojektes aufgestockt
Ein weiteres Unternehmen aus Gelsenkirchen lässt ebenfalls Taten sprechen. Wie die WAZ erfuhr, haben die Vorstände der Gelsenwasser AG, Henning R. Deters, und Dirk Waider, alle Bürgermeister aus dem Versorgungsgebiet angeschrieben und Hilfe angeboten.
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In dem Anschreiben wird die Hilfe der Städte als große Leistung gewürdigt, an der sich Gelsenwasser beteiligen wolle. Für Begrüßungs- oder Begegnungsfeste sollen Module der Spiel-Mit-Arena zur Verfügung gestellt werden, ebenso die Trinkwasserbar.
Das Bildungsprojekt des Unternehmens „von klein auf“ wird demnach auch für Vorhaben zur Integration internationaler Schüler geöffnet. Schulen und Kindergärten könnten schnell Mittel erhalten, um nachhaltige Anschaffungen vorzunehmen, heißt es. Der Etat für „von klein auf“ ist von Gelsenwasser nach Informationen der WAZ dazu von 500 000 auf jetzt 700 000 Euro erhöht worden.
Sollten eine Zeltstadt, ein Containerdorf oder ähnliche Unterbringungen eingerichtet werden, wolle Gelsenwasser innerhalb seines Gebietes mit der Verlegung von Trinkwasser-, Gas- oder Stromanschlüssen helfen. Außerdem sollen spezielle Praktikumsplätze an den Standorten der Betriebsdirektionen angeboten werden, „mit denen wir Flüchtlingen den Wiedereinstieg in ein Berufsleben erleichtern wollen“, schreiben die Vorstände Deters und Waider.