Gelsenkirchen. Die Gelsenkirchener Fachmesse Vocatium hilft Schülern bei der Berufsfindung. Künftig findet das erste der beiden jährlichen Module in Essen statt.
Die Vocatium-Messe hat sich seit Jahren bewährt. Sie ist bei Schulen im gesamten Revier so beliebt, dass sie in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal im Wirtschaftspark (Wipa) stattgefunden hat.
Da viele Schulen und auch Unternehmen aus Essen jedes Mal an der Messe teilnehmen, hat sich das Institut für Talententwicklung dazu entschieden, im nächsten Jahr die erste Messe im Frühling in Essen zu veranstalten; den zweiten Teil gibt es aber wie gewohnt nach den Sommerferien im Wipa in Gelsenkirchen. „Wir haben aber auch gemerkt, dass es hier im Wipa einfach zu eng geworden ist, das Interesse ist riesig“, freut sich Organisatorin Britta Schneider. „Wir haben ja schon reagiert und die Messe auf zwei Termine gelegt, aber es ist auch eine logische Konsequenz, bei so großer Anfrage einen Teil in die Zeche Zollverein zu verlegen.“
26 Aussteller haben gestern und werden heute fast 900 Schüler aus dem gesamten Ruhrgebiet ganz individuell beraten und in ihren Zukunftswünschen stärken. „Wir gehen vorher in die Schulen und stellen unser Konzept und die Unternehmen und Hochschulen vor, die bei der Messe dabei sind“, sagt Britta Schneider. „Die Schüler schicken dann eine Anmeldung an uns und haben dann die Möglichkeit, von Fachleuten ganz individuell beraten zu werden.“
Lehrer schätzen das Angebot der Messe
So wie Julia aus Essen. Sie möchte gerne Polizistin werden und hat sich daher am Stand der Polizei informiert. „Mich hat es in meinem Wunsch noch gestärkt“, sagt die 16-Jährige. „Ich weiß jetzt, dass ich mein Abi brauche und auch machen werde, weil ich irgendwann mal in den höheren Dienst zur Kripo will.“
Auch die Lehrer schätzen das Angebot der Messe, da es die Schüler in vielerlei Hinsicht auf die Zeit nach der Schule vorbereitet. Die Lehrer Annette Kaiser und Thorsten Schmidt sind mit ihren Schülern vom Berufskolleg Essen das erste Mal im Wipa. „Es ist ein vielfältiges Angebot an potenziellen Arbeitgebern und auch das Rahmenprogramm stimmt“, sind sich die Pädagogen einig. „Die Aussteller geben sich viel Mühe und beraten unsere Schüler kompetent.“
Pflegeberufe ins rechte Licht gerückt
Nicht selten kommt es vor, dass aus einem ersten Treffen bei der Vocatium ein späteres Anstellungsverhältnis entsteht. Auch die Unternehmen profitieren von der Messe. Selbst eher unbeliebte Berufsbilder haben auf der Messe die Gelegenheit, ins rechte Licht gerückt zu werden. „Wir haben mehr Interessenten, als man so denken könnte“, sagt Florian Heintze vom Kirchlichen Bildungszentrum für Gesundheitsberufe. „Viele Schüler, vor allem Mädchen, können sich vorstellen. in der Pflege zu arbeiten, auch wenn das Image nicht das Beste ist.“ Und manchmal entdecken die Schüler dann auch erst auf der Messe ihren Traumberuf.