Was ein Zwölfjähriger einer Neunjährigen angetan haben soll, macht in allerhöchstem Maße betroffen. Die Rede ist hier immerhin von Kindern. Selbst der vermeintliche Täter ist noch nicht einmal strafmündig. Es wird viel Zeit, Geduld und ein Höchstmaß an Sensibilität brauchen, um diesen Vorfall in der Jugendherberge in Meinerzhagen aufzuarbeiten und zu klären, was an jenem Freitagabend geschehen ist. Ein Ergebnis steht aber schon jetzt fest: Hilfe brauchen ganz sicher beide Kinder – Opfer und Täter. Und womöglich auch die Eltern.
Warum berichten wir über den Vorfall? Wo es doch um Kinder geht, die zu Recht ganz besonderen Schutz genießen? Wir wollen zu einer Versachlichung beitragen, die im speziellen Fall unbedingt geboten ist. Vielleicht kursieren ja schon die ersten „hinter vorgehaltener Hand“-Geschichten.
Stille Post und heiß gekochte Süppchen aus der schnellen Gerüchteküche machen die ganze Sache indes nur schlimmer. Damit ist keinem gedient – dem neunjährigen Mädchen nicht und dem zwölfjährigen Jungen genauso wenig.