Gelsenkirchen. Mitarbeiter kontrollieren Decken der Gelsenkirchener Sportstätten. Grund dafür: In Bochum stellte die Stadt Baumängel an Decken fest. Hallen aus den 70er und 80er Jahren könnten betroffen sein.
Nachdem die Stadt Bochum schon am Mittwoch 34 Turnhallen wegen maroder Decken geschlossen hat, überprüft nun auch Gelsenkirchen seine Sportstätten. Bereits seit gestern sind zehn städtische Mitarbeiter unterwegs, um die Turnhallen auf mögliche Mängel zu überprüfen.
„Möglicherweise problematisch sind wohl Hallen, die in den 70er und 80er Jahren gebaut wurden“, sagt Stadtsprecher Oliver Schäfer. Es sei dort mit einer so genannten Diagonal-Vernagelung gearbeitet worden. „Ausführungsfehler sind nicht ausgeschlossen“, heißt es von der Stadt weiter.
Alltag geht erstmal weiter
Eines sei jedoch sicher: Das Ausmaß der betroffenen Turnhallen sei selbst im schlimmsten Fall geringer als in Bochum. So seien von den insgesamt 75 Turnhallen 25 sicher nicht betroffen. „Mit dem Konjunkturpaket II haben wir in den vergangenen Jahren einige Sportstätten erneuert“, sagt Oliver Schäfer.
Und auch bei den eventuell betroffenen Turnhallen gehe das Alltagsgeschäft, das in den Ferien ohnehin eingeschränkt ist, erst einmal normal weiter. „Sobald wir bei den Überprüfungen einen Anfangsverdacht auf Mängel haben, werden wir handeln.“ Aktuell gebe es aber keine konkreten Hinweise. „Untersuchungsergebnisse werden für Anfang der kommenden Woche erwartet.
Stadt ärgert sich über CDU-Fraktionsmitglied
CDU-Fraktionsmitglied Monika Kutzborski mahnt die Verwaltung zum Handeln: „Die Sicherheit in den Sporthallen hat absolute Priorität! Die Überprüfung muss unmittelbar beginnen und die Benutzung gegebenenfalls sofort eingestellt werden.“ Sie habe die Verwaltung am Mittwoch darauf hingewiesen und gehe davon aus, dass umgehend gehandelt werde.
Bei der Stadt ärgert man sich über Monika Kutzborski. Man habe bereits viel früher von der Stadt Bochum Bescheid bekommen und daraufhin auch sofort die Überprüfungen angeregt. „Das ist doch ein Beispiel für die gute Zusammenarbeit der Ruhrgebietsstädte“, sagt Oliver Schäfer. „Die Städte sind eben schlau genug, um sich untereinander auszutauschen.“