Gelsenkirchen. . 70 Schaulustige und Streithähne musste ein Großaufgebot der Polizei in Horst trennen. Mehrere Personen wurden bei der Massenschlägerei verletzt.

Zwei verfeindete Familien geraten aneinander und rufen dabei zahlreiche Schaulustige auf den Plan. Am Ende sind mehrere Beteiligte schwer verletzt, ein Mann und eine Frau werden sogar von einem Auto umgefahren: Erst mit einem Großaufgebot von mehreren Streifenwagenbesatzungen konnte die Polizei Donnerstag eine Schlägerei auf der Horster Straße in Buer beenden, für die sich die Beteiligten mit Schlagwerkzeugen gewappnet hatten.

Gegen 21.20 Uhr eskalierte der Streit. „Während der gesamten Geschehnisse herrschte ein reger Zulauf an Schaulustigen, so dass sich dort bis zu 70 Personen aufhielten“, so die Polizei, die nach Platzverweisen die Zusammenhänge klären konnte: Die zerstrittenen Parteien verabredeten in den Abendstunden eine klärende Aussprache. Mehrere Zeugen gaben später an, dass sich zwei Brüder (19 und ein 27 Jahre aus Herten) in Begleitung einiger Bekannter in zwei Autos dem Wohnaus der anderen Familie näherten. Die Beteiligten waren zu diesem Zeitpunkt laut Polizei mit Eisenstangen und Baseballschlägern bewaffnet.

Mit Baseballschlägern und Eisenstangen bewaffnet

Der lautstarke Streit mündete in eine wilde Schlägerei. Der 27-jährige Hertener wurde dabei von zwei Gelsenkirchenern (22 und 45 Jahre) angegriffen. Vater und Sohn schlugen mit ihren Eisenstangen mehrfach gegen seinen Kopf, bis er blutüberströmt zu Boden ging. Weitere Personen schlugen zur gleichen Zeit mit Stangen auf einen Pkw ein. Damit die Männer von seinem Bruder abließen, fuhr der 19-Jährige mit hoher Geschwindigkeit los, wendete und steuerte direkt auf den 45-Jährigen zu, der vom Pkw erfasst wurde. Eine weitere 45-jährige Frau wurde ebenfalls von dem Fahrzeug angefahren und verletzt.

Der 19-Jährige und der junge Gelsenkirchener kamen erst zur ambulanten Behandlung ins Krankenhaus und dann in Gewahrsam. Der 45-jährige Gelsenkirchenerin und der 27-jährige Hertener werden stationär behandelt. Lebensgefahr besteht derzeit nicht.

Die Beamten stellten sowohl die beiden Fahrzeuge als auch sämtliche aufgefundenen Eisenstangen und Baseballschläger sicher. Der Führerschein des 19-jährigen Herteners wurde beschlagnahmt. Er wollte sich Freitag e zu dem Vorfall nicht äußern. Gegenüber dem ermittelnden Beamten bestätigte der 22-jährige Gelsenkirchener lediglich den Ablauf der Geschehnisse. Nach Rücksprache mit der zuständigen Staatsanwaltschaft wurden beide im Anschluss wieder entlassen. Die Ermittlungen der Polizei dauern an.