Gelsenkirchen. Wie eine tolle Idee in Gelsenkirchen zwei Jahre lang zum Rohrkrepierer wurde. Jetzt soll das reparierte Objekt Mitte August wieder installiert werden.

„Ins Rathaus-Mobile kommt wieder Bewegung.“ So titelte die WAZ vor genau anderthalb Jahren. Tatsächlich aber ist der 27 Meter hohe Luftraum über dem Atrium des Hans-Sachs-Hauses bis zum heutigen Tage leer. Kein Mobile in Sicht. Die Installation mit Fotografien von Bürgern dieser Stadt, sie lagert weiterhin in einer Berliner Werkstatt ein, soll aber, so versichert Stadtsprecher Martin Schulmann, bis Mitte August wieder installiert werden. Die Geschichte der Hängepartie eines Aushängschildes.

Die meisten Bürgerinnen und Bürger Gelsenkirchens kennen das Objekt bislang ohnehin noch nicht. Denn: Es zierte nicht einmal zwei komplette Tage lang das Foyer des Hauses an der Ebertstraße. Dann musste es schon wieder entfernt werden, weil Teile von der Decke zu stürzen drohten. Des Nachts hatten sich damals nach der Eröffnung des Hans-Sachs-Hauses im August 2013 Objekte gelöst, Teile waren zu Boden gedonnert und hatten nur mit viel Glück niemanden verletzt.

Tags darauf musste das Mobile aus 28 großformatigen Schwarz-Weiß-Fotos von Gelsenkirchener Gesichtern wieder abgehängt werden. Das Riesenwerk ging ab nach Berlin in die Werkstatt, die es auch konstruiert hatte. Kurze Zeit später ging der Laden pleite, ein zweites Unternehmen in der Bundeshauptstadt übernahm den leidigen Fall.

Feuermelder neu positioniert

Vor genau einem Jahr war das von Designerin Katharina Marg konstruierte Teil zwar repariert, konnte aber noch immer nicht aufgehängt werden, weil die im Rathaus-Atrium installierten Feuer- und Rauchmelder erst noch umpositioniert werden mussten. Auch das ist inzwischen erledigt, nur das Mobile hängt noch immer nicht.

„Wir warten täglich auf das Gutachten des Statikers, dann werden wir die Installation des Mobiles ausschreiben.“ Die erste Firma hatte das Teil zwar noch selbst aufgehängt, das Nachfolgerunternehmen bietet das nicht an. „Das ist ein aufwendigerer Akt als ein Bild an die Wand zu hängen“, so Schulmann. Unter anderem werde ein Kran benötigt. Die Aufhängung muss die Stadt finanzieren, die Reparatur nicht. Insgesamt wird das Mobile ein wenig enger hängen, um die Feuermelder auch tatsächlich nicht zu stören. Zudem ist es zusätzlich mit Drahtseilen gesichert, damit in Zukunft auch wirklich nichts mehr abstürzen kann.

Die 28 Bürgerinnen und Bürger, die Fotograf Pedro Malinowski für das Mobile festgehalten hat, leben übrigens alle noch, sagt Sprecher Martin Schulmann. Auch sie werden sich freuen, wenn die Fotos bald wieder ihren Zweck erfüllen.