Gelsenkirchen.. Verkehrsausschuss stimmt mehrheitlich dem Handlungskonzept für die Kurt-Schumacher-Straße zu. CDU vermisst die Nachhaltigkeit.
Gelsenkirchen muss die Schadstoffbelastung in einem Teilabschnitt der Kurt-Schumacher-Straße reduzieren. Die Verwaltung hat deshalb ein Handlungskonzept entwickelt, dessen zentraler Punkt die Sperrung der Straßenschlucht im Bereich „Schalker Meile“ für den Schwerlastverkehr ab 3,5 Tonnen ist. Der Ausschuss für Verkehr, Bauen und Liegenschaften (VBL) stimmte dem Konzept mehrheitlich zu. Die CDU-Fraktion votierte, wie schon im Umweltausschuss, dagegen. Sie plädiert für eine langfristige Lösung.
Der beschlossene Maßnahmenkatalog beeinträchtigt das Gewerbe im unmittelbaren Umfeld der Kurt-Schumacher-Straße nicht. „Alle Gewerbebetriebe sind nach wie vor gut erreichbar“, so Jürgen Kellermann vom Referat Verkehr zu. „Wir sind auf einem guten Weg“, sagte Margret Schneegans (SPD).
Dann war allerdings schon Schluss mit der positiven Bewertung. Kritikpunkte gibt es nach Meinung der Ausschussmitglieder viele. Bei der Auffahrt auf die Berliner Brücke (keine Ampelschaltung) müssten die Lkw eine gewaltige Kehre fahren. Die Lärm- und Staubbelastung werde nur verlagert. Werde das erhoffte Ergebnis, die Reduzierung des Feinstaubs, überhaupt erzielt?, fragte Burkhard Wüllscheidt (Grüne).
In der Tat sieht auch die Verwaltung in der Auffahrt auf die Berliner Brücke (Nord-Süd-Richtung) einen Schwachpunkt. Die Lkw müssten am Berg anfahren und den linken Fahrstreifen der KSS nutzen. Dr. Thomas Bernhard vom Referat Umwelt räumte ein, dass der Lärm an der Ausweichstrecke in Süd-Nord-Richtung durch die Verlagerung des Schwerlastverkehrs steigen wird.
Der CDU-Fraktion fehlt die Langfristigkeit der Maßnahmen. „Wir können das Konzept nicht unterstützen“, betonte Sascha Kurth. „Wir stehen in einem Jahr genau wieder an dem Punkt, wo wir jetzt stehen.“ Die CDU hatte für ein nachhaltiges Konzept plädiert, u.a. Begrünung der KSS, Einbau von luftreinigenden Photomentsteinen, eine Ost-West-Verkehrsführung über Uferstraße und Stadthafen als Ausweichstrecke vorgeschlagen. Die Alternativstrecke sei aber nicht weiter verfolgt worden, so CDU-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Heinberg.
Das nächste Problem steht in den Startlöchern. Mit der Erneuerung der Hafenmundbrücke fällt die Route in Süd-Nord-Richtung weg. Die Verwaltung verteidigt dennoch ihr Konzept. „Vielleicht haben wir bis dahin schon einen kleinen Effekt erzielt und EU und Bezirksregierung haben den guten Willen erkannt“, so Dr. Bernhard.