Gelsenkirchen. Gelsenkirchen gehört nun zu den Smartcities. Stadtweit gibt es nun kostenfreies Wlan - zumindest bis zum Ende des Jahres.

Viele Städte reden seit Jahren darüber, Smartcities werden zu wollen. Gelsenkirchen ist eine. Seit Dienstag läuft das größte WLAN-Projekt zumindest in Nordrhein-Westfalen, das für die Nutzer Kostenfreiheit bis zum 31. Dezember 2015 garantiert. Nicht nur in der Innenstadt auf der Bahnhofstraße, auf den 2,3 Kilometern vom Musiktheater bis zum Bahnhofsvorplatz. In Gelsenkirchen sind jetzt alle 31 im Stadtgebiet verteilten Hotspots (VHS, Zoom, Hans-Sachs-Haus, Revierpark, Musiktheater etc.) freigeschaltet worden.

Erweiterungspläne stehen fest

Die Digitalisierung Gelsenkirchens hat damit Konturen gewonnen. „Nach den Sommerferien wird der Ausbau auch die Innenstadt von Buer einbeziehen“, erläuterte Oberbürgermeister Frank Baranowski bei der Präsentation. Bis Ende des Jahres sollen rund 100 weitere Hotspots eingerichtet werden und in Betrieb gehen.

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Stadtweite und kostenlose Vernetzung also – das ist das Pfund, mit dem die Verwaltung wuchert. Ulrich Köllmann, Chef der Stadtwerke, erläutert, wie es geht: „Kunden von Gelsen-Net können sich einmalig über die Homepage anmelden, alle anderen müssen sich per SMS registrieren. Das dient der Rechtssicherheit dieses ansonsten kostenfreien Angebotes.“

Wer die Anmeldung nicht alle 24 Stunden per Kurznachricht (auch die kostet nichts) erneuen möchte, der kann eine eigens dafür kreierte Hotspot-App für Smartphones nutzen, indem er sich in einem Service Point von Gelsen-Net dauerhaft gültige Zugangsdaten geben lässt. Köllmann: „Die App zeigt an, welchen Hotspot man gerade nutzt, wo der nächste ist und wie man auf kürzestem Wege dorthin kommt. Außerdem ist damit ein automatisches Einloggen verbunden.“ Dass Kunden dafür ihren Standort preisgeben müssen, ist die Datenschutz-Kröte, die sie schlucken müssen.

Sponsoren werden gesucht

Bis zum 31. Dezember 2015 läuft das Projekt unter diesen Vorgaben. „Bis dahin wollen wir dafür sorgen, dass das Angebot auch anschließend kostenfrei bleibt“, formulierte der OB ein ehrgeiziges Ziel. Sponsoren sollen zur Unterstützung gefunden werden. Wen er sich da vorstellt, ließ Baranowski offen.

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Klar ist, dass mit der Stadttochter Gelsen-Net und dem chinesischen Technik-Riesen Huawei aktuell zwei Unternehmen im Boot sitzen, die eng zusammenarbeiten. Huawei, das Unternehmen hat schon die Veltins-Arena und den Zoom mit WLAN ausgestattet, stellte jetzt die Hardware, wie etwa Router und Antennen, zur Verfügung. Gelsen-Net wiederum macht die flotte stadtweite Verbindung möglich. Die breitbandigen Glasfasernetze bilden die hochleistungsfähige Basis für die Anbindung der Hotspots.