Gelsenkirchen. Die Kriterien sind erfüllt: TransFair hat der Steuerungsgruppe die frohe Botschaft übermittelt, dass die Titelverlängerung erfolgt. Gefeiert wird das im Herbst.
Einmal Fairtrade-Stadt immer Fairtrade-Stadt? So einfach ist das nicht. Als Gelsenkirchen vor zwei Jahren zum ersten Mal als Kommune ausgezeichnet wurde, in der fair gehandelte Produkte in ausreichend Supermärkten, Gastronomiebetrieben, in Schulen oder im Rathaus angeboten werden, da lagen viele Monate engagierter Arbeit hinter Anna Janßen (heute Konrad) und Kira Fink, die den Fairtrade-Prozess in Gelsenkirchen maßgeblich begleiteten.
Und bereits im Sommer 2013 war klar: eine Rezertifizierung gibt’s nicht automatisch. Nach dem ersten Aufschlag wird in allen Fair-Kommunen geprüft, ob die notwendigen Kriterien erfüllt bleiben. Um es kurz zu machen: Hier sind sie erfüllt.
"Coffee Fairday"
Der Brief von TransFair mit der Nachricht, dass die Titelverlängerung „nach eingehender Prüfung“ für weitere vier Jahre beschlossen ist, sorgte im aGEnda 21-Büro, von dem aus die Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt agiert, für Aufatmen. Ein Schreiben „mit der freudigen Nachricht wird ebenfalls an den Oberbürgermeister gesendet“, teilte Diana Schlegel von TransFair in Köln gleichzeitig mit. Und ermunterte die Fairhandels-Bewegten außerdem, den Fairen Handel weiter voranzubringen.
Und so machte sich die Steuerungsgruppe bei Treffen Nr. 1 nach der Titelverlängerung – die nach den Sommerferien auch ganz offiziell über die Bühne gehen soll – gleich an die Überlegung, wie man Fairtrade-Aktionen auch vor Ort weiter befeuern kann. Nach der Sommerpause bietet sich da die Fairtrade-Woche an, die man in Gelsenkirchen wieder für spannende Vorträge aus berufenem Munde nutzen will. Geplant ist, eine Inderin, die zu dieser Zeit für El Puente unterwegs ist, um über die Arbeit und die Bedeutung des fairen Handels in ihrer Heimat zu berichten, einzuladen. Den 25. September ruft TransFair zum „Coffee Fairday“ aus, bei dem auch in Gelsenkirchen Kaffee aus fairem Handel aufgebrüht werden soll.
Standort für Fair-o-mat gesucht
Etwas Besonderes steht zurzeit (noch) im aGEnda 21-Büro: der Fair-o-mat. Das Modell Gelsenkirchen – Weiß mit blauen Drehgriffen – ist ein Süßigkeitenautomat mit ausschließlich fair produzierten Leckereien. Gummibärchen, Schokolade, Kekse spukt der voll mechanische und somit ökologisch einwandfreie Fair-o-mat aus. Einzige Bedingung: Er schluckt nur vorgeschriebene Geldstücke. Und wenn es nach der Steuerungsgruppe ginge, dann bekäme der Apparat im Hans-Sachs-Haus eine feste Bleibe. Weil er auch den politischen Willen des Rates von 2011 symbolisiert: GE soll Fairtrade-Stadt werden.