Gelsenkirchen. . Beim Klassentreffen der Harkort- und Martin-Luther-Schule in Hüllen wurde nach 60 Jahren viel gelacht und über gemeinsame Erinnerungen geplaudert.

60 Jahre ist es her als Gerda Lach und ihre Mitschüler der Harkort- und Martin-Luther-Schule die Schulbank drückten. Am Samstag hatten sich die damaligen Schüler für ein Klassentreffen im Vereinsheim der Kleingartenanlage „Auf der Horst“ in Hüllen wieder vereint, um bei Bier und Pommes mit Currywurst gemeinsam den Abend zu verbringen. Gerda Lach hatte sich um die Organisation gekümmert. „Ich dachte mir, nach 60 Jahren sei ein Klassentreffen angebracht.“

„Per Telefon und auch per Post habe ich versucht alle zu informieren.“ Insgesamt waren sechzehn Personen vor Ort, unter anderem aus Bremen und Olfen angereist. Der Großteil der Anwesenden lebt aber noch immer in Gelsenkirchen. Alle waren bei bester Laune und für einen Spaß zu haben. Die Regel, nicht über Krankheiten zu sprechen, befolgten die 75/76-Jährigen durchweg.

Zum Klassentreffen die alten Schulhefte von 1954 mitgebracht

Neben neuen Infos packte man alte Geschichten wieder aus. „Bei einem Diktat rief man mich zum Völkerball auf, so dass ich nicht mehr weiter schreiben musste. Da war ich sehr froh, denn Sport war mein Lieblingsfach“, erzählt Erika Marklein mit einem Lächeln. Ernst Jorge ist in Hüllen geboren. Bis heute lebt er in dem Stadtteil: „Mein Kumpel und ich wurden oft von unserem Deutschlehrer rausgeschickt, weil wir keine Taschentücher dabei hatten. Anstatt diese zu holen, verbrachten wir die Zeit aber lieber auf dem Sportplatz.“

Anneliese Weitz hatte zum Klassentreffen ihre alten Schulhefte von 1954 mitgebracht. Beim Durchstöbern erklärt die ehemalige Verwaltungsangestellte: „Mit 14 Jahren haben wir die Schule verlassen. Obwohl wir nur acht Jahre den Unterricht besuchten, lernten wir viel.“ Günther Schwirblat und Gustav Leuchtmann sind schon seit der Schulzeit befreundet. „Wir verstanden uns schon immer. Wir haben nebeneinander gewohnt und auch voneinander abgeschrieben.“ so Schwirblat, der so für lautes Gelächter sorgt. Allerdings verbindet er auch negative Erinnerungen mit seiner Schulzeit. „Unser Sportlehrer hat mir mal so am Ohr gezogen, dass ich dachte, ich hätte kein Ohr mehr.“ Gerda Lach: „Auf einen Jungen war ich mal richtig sauer, als der mir auf die Nase gehauen hat.“ Ihre Reaktion darauf: „Ich liebe dich nicht mehr.“ Damit war die Sache dann auch gegessen. Ihr späterer Ehemann war ebenfalls ein Mitschüler. Ihn lernte sie bereits im Kindergarten kennen. Das Klassentreffen soll nicht das letzte sein. Gerda Lach: „Ich würde mich freuen, wenn wir das jetzt jährlich hinbekommen würden.“