Gelsenkirchen. . In einer Projektwoche beschäftigten sich die Schüler der Hauptschule mit dem letzten Jahrhundert ihrer Stadtgeschichte. Die Resultate stellten sie nun vor.

„100 Jahre ist unser Schulgebäude an der Steeler Straße nun schon alt. Das muss doch gewürdigt werden“, lächelt Stefanie Oufkir, stellvertretende Schulleiterin der Hauptschule Am Dahlbusch.

Darum drehte sich bei der letzten Projektwoche der Schule alles um die 100-jährige Geschichte Gelsenkirchens, speziell Rotthausens. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Auf dem Schulhof wurden zum Beispiel Spiele „von früher und heute“ gespielt, wie Gummitwist, Hinkepott oder Doppelseil.

Spielerischer Zugang zur Sprache

Eine andere Gruppe, hauptsächlich bestehend aus Mädchen einer der internationalen Förderklassen, widmete sich der Mode der letzten Jahrzehnte. Die Schülerinnen verkleideten und fotografierten sich in ihren Outfits aus vergangenen Zeiten. Daraus entstand eine bunte Galerie. Weitere beschäftigten sich mit der Zeche Dahlbusch und unternahmen Ausflüge zu anderen, noch zugänglichen Zechen sowie zu Halden.

„Gerade für Schüler, die noch nicht so gut Deutsch sprechen, ist es schön mal einen anderen Zugang zur Sprache zu bekommen. Viele sind dabei regelrecht aufgeblüht“, freut sich Oufkir.

Von 410 Schülern, die die Hauptschule besuchen, sind zurzeit 160 in Alphabetisierungs- oder Internationalen Förderklassen.

„Migration ist hier ein großes Thema. Das ist auch in die Projekte eingeflossen. Wir haben versucht, die Gruppen möglichst bunt zu mischen. Schüler die gar kein, wenig, oder eben gut Deutsch sprechen, sollten zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen. Das hat wunderbar geklappt. Eine Gruppe hat sich beispielsweise auch explizit mit dem Thema Migration auseinandergesetzt und einen Film gemacht. Migration gibt es schließlich auch schon seit über 100 Jahren “, so die Lehrerin stolz.

Video über Zusammenhalt und Teamgeist

In dem Video sind Interviews mit Schülern und Lehrern zu sehen. Die Botschaft des etwa 10-minütigen Spots: „Jeder kann von jedem etwas lernen. Der Teamgeist zählt.“

Die vielen Zuschauer sind sichtlich gerührt und belohnen die Arbeit der Gruppe mit viel Applaus. „Es war nicht einfach. Aber ich habe viel gelernt. Vor allem eins: An unserer Schule werden aus Fremden Freunde“, sagt Sarawut (15), der an dem Film mitgearbeitet hat.

Ein besonderer Dank der Schule geht an das Kommunale Integrationszentrum Gelsenkirchen (KIGE). „Zwei Pädagoginnen der hiesigen Kunstschule haben mit der Förderklasse 5 hier ein tolles Kunstprojekt auf die Beine gestellt. Ohne die Unterstützung wäre das nicht möglich gewesen“, erklärt Lehrer Claus Wiesenthal.