Gelsenkirchen..

Und noch ein Streik: Ab kommendem Montag wird in den Kitas in Nordrhein-Westfalen unbefristet gestreikt. In der Abstimmung sprachen sich gut 93 Prozent der bei Verdi organisierten Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst für den Streik aus. Zahlenmäßig stellen die Erzieherinnen die meisten Beschäftigten.

Die Stadt Gelsenkirchen hat Vorsorge getroffen. „Wir haben uns bemüht, berufstätigen Eltern ein Angebot zu machen“, sagt Stadtsprecher Oliver Schäfer. Von den 66 Tageseinrichtungen bleiben zwölf geöffnet. Dort werden „Notgruppen“ eingerichtet. Im Norden der Stadt sind das drei Einrichtungen, im Süden fünf, im Osten und Westen jeweils zwei.

Die Notgruppen können Eltern in Anspruch nehmen, die beide berufstätig sind sowie Alleinerziehende. „Die Eltern sollten vorher den Betreuungsbedarf in ihrer Einrichtung anmelden“, rät der Stadtsprecher. Kinder, die ab Montag in einer Notgruppe betreut werden, „treffen dort auf eine ihnen vertraute Person, die pädagogisch qualifiziert ist“, so Schäfer. Dann könne man sein Kind schon entsprechend vorbereiten.

Eltern erhalten Beiträge zurück

Eltern, deren Kitas bestreikt werden, erhalten ihre Beiträge zurück und zwar in voller Höhe. Eine Rechtspflicht für die Städte und Kommunen gibt es zwar nicht, „aber die Eltern können davon ausgehen, dass der Rat wieder im Interesse der Eltern entscheidet“, so Schäfer. Das sei vor fünf Jahren auch so gehandhabt worden.

In Gelsenkirchen ist der Organisationsgrad unter den Erziehern hoch. Beim letzten Kita-Streik schlossen sich 952 Erzieher/innen dem Ausstand an. 344 gingen zur Arbeit, die anderen waren in Urlaub.

Während des Streiks übernimmt die Gewerkschaft die Gehälter der Beschäftigten. Dadurch spart die Stadt viel Geld, das sie nicht in den allgemeinen Stadtsäckel fließen lässt, sondern in die pädagogische Arbeit investiert. Davon wurde zum Beispiel die mobile Kita für zugewanderte Kinder bezahlt.

„Notgruppen“ in jedem Stadtteil

„Notgruppen“ sind eingerichtet in folgenden Tageseinrichtungen: Vinckestraße, Buer; Mühlenstraße, Hassel; Brößweg, Buer; Ovellackerweg, Erle; Herforder Straße, Resser-Mark; Diesterwegstraße, Horst; Landecker Straße, Horst; Hohenfriedberger Straße, Ückendorf; Königstraße, Schalke; Rheinische Straße, Schalke; Rotthauser Markt, Rotthausen; Rotthauser Straße, „Schweizer Dorf“, Altstadt.

Über den aktuellen Stand zur Streiksituation können sich die Eltern im Internet informieren und zwar unter www.jugendamt-gelsenkirchen.de

Außerdem ist ab Montag, 11. Mai, dem Tag des Streikbeginns, eine Hotline-Rufnummer eingerichtet und zwar in der Stadtverwaltung Gelsenkirchen unter 0209 160 40 96.