Der 1. Mai sollte auch für die Umweltgewerkschaft Regionalgruppe Gelsenkirchen-Bottrop-Gladbeck ein Forum bieten, um mit ihren Anliegen an die Öffentlichkeit zu gehen. Sie hatte darum einen Info-Stand beim DGB Emscher-Lippe beantragt. Doch der genehmigt den Stand nicht, weil man die Umweltgewerkschaft „als Konkurrenz-Organisation“ sieht.
Man fasse alle Organisationen, die unter der Bezeichnung Gewerkschaft um Mitglieder werben, als Konkurrenz auf, heißt es in der Begründung des DGB. „Dies sehen wir unabhängig davon, ob diese Organisation tatsächlich als Gewerkschaft tätig wird, also in erster Linie die Interessen der Beschäftigten gegenüber ihren Arbeitgebern und deren Verbänden vertritt, oder ob diese Organisation unter dem Label Gewerkschaft davon abweichende Ziele verfolgt“, so Organisationssekretär Hans Hampel.
Die Absage stößt bei der Umweltgewerkschaft auf Unverständnis. Zu einer Zeit, „in der Umweltschutz und Arbeitsplätze von denen gegeneinander ausgespielt, die sowohl Arbeitsplätze vernichteten wie auch die Umwelt massiv verschmutzten“, verstehe man die Reaktion des DGB nicht, sagt Christian Zajonc. Er gehört zusammen mit den Gelsenkirchenern Annette Ingrisch und Mark Zorko zu dem fünfköpfigen Vorstandsteam der Regionalgruppe. Arbeitsschwerpunkt der örtlichen Gruppe ist das Thema Fracking.