Gelsenkirchen habe eine lange Tradition, es Rechten, die in die Stadt kämen, „ungemütlich zu machen“, erinnert Stadtsprecher Martin Schulmann an frühere Jahre.

Schon zweimal, 2011 und 2006, versuchten Neonazis mit einem Aufmarsch und einer Kundgebung Fuß in der Stadt zu fassen. Ohne Erfolg! Im Weltmeisterschaftsjahr 2006 reisten NPD-Mitglieder nach Gelsenkirchen an. Der damalige Polizeipräsident Rüdiger von Schoenfeldt verbot damals den Nazi-Aufmarsch, weil er darin „das Ansehen der Bundesrepublik Deutschland ... nachhaltig geschädigt“ sah. Er schöpfe alle rechtsstaatlichen Mittel aus, um Aufmärsche von Rechtsextremisten während der WM zu verhindern, begründete er damals das Verbot.

Deutliche Worte kommen auch von Oberbürgermeister Frank Baranowski: „Die dumpfen Nazis und ihre braunen Parolen passen nicht in unsere Stadt. Ich sage dies direkt an die Adresse der Demonstranten der Partei „Die Rechte“: Sie sind in Gelsenkirchen unerwünscht!“ Die Demokratische Initiative wird ihre Aufgabe wahrnehmen und dem braunen Gedankengut entgegentreten. Wie schon bei früheren Aktionen werden wir zeigen, dass in Gelsenkirchen jeder willkommen ist, braune Gesinnung allerdings nicht!“

In Rotthausen laufen derweil die Planungen für ein Volks- und Kulturfest zum 1. Mai, mit dem der Stadtteil auf den geplanten Neonazi-Marsch antwortet. Künstler sind aufgerufen, durch einen Beitrag den Charakter einer bunten Stadtgesellschaft zu betonen.