Gelsenkirchen. Beobachter verfolgten Mittwoch empört, wie vier Platanen und eine Linde vor St. Augustinus und der Ev. Altstadtkirche abgesägt wurden. Ihre Standfestigkeit war gefährdet.

Mittags fielen die stolze Linde und die Platane vor der Ev. Altstadtkirche, Stunden später waren die drei Platanen vor St. Augustinus „dran“. Der Sägeeinsatz sorgte für Empörung bei Beobachtern und Gesprächsstoff auf der Straße, als Flatterband gezogen wurde, um den Bereich zu sichern.

Im Planungsausschuss hatte Baudezernent Martin Harter (WAZ berichtete) die Fällung bereits angekündigt, Mittwoch machten sich nun drei Spezialisten an die undankbare Aufgabe. „Vor so vielen Zuschauern so große Bäume zu fällen...“ – es war dem jungen Mitarbeiter des Fachbetriebs anzusehen, dass es Tage gibt, an denen die Arbeit mehr Spaß macht.

Ein sieben Meter hoher Großbaum

Nach den großflächigen Fällarbeiten für die Umgestaltung von Heinrich-König-Platz und Ahstraße war der Fall der fünf weiteren Bäume ursprünglich nicht geplant. Aus Gründen der Verkehrssicherheit habe man sich aber anders entscheiden müssen, betonte Harter schon im Ausschuss. Das Problem: Die Bäume standen alle in einem kleinen, umpflasterten Hochbeet. „Erst im Zuge der Bauplanung wurde deutlich, dass wir sie so dort nicht halten können“, erklärt Sebastian Kröger vom Stadtumbaubüro.

Die Wurzeln hatten sich in Stammnähe sehr oberflächennah entwickelt, eine Platzbearbeitung wäre kaum möglich, die Standfestigkeit langfristig gefährdet. Vor St. Augustinus wird ein bereits sieben Meter hoher Großbaum neu gepflanzt, auch vor die Ev. Kirche wird ein Ersatz-Baum gesetzt.