Gelsenkirchen. . Bei den in den Niederlanden inhaftierten Deutschen handelt es sich offenbar um Angehörige Gelsenkirchener Ultragruppen. Prozess beginnt am 1. Mai.
Der Verdacht lag nah, jetzt hat er sich bestätigt: Das Gros der inhaftierten Randalierer, die sich im niederländischen Küstenort Renesse am vergangenen Sonntag eine Schlägerei mit Polizisten geliefert hatten, gehört den Gelsenkirchener Ultras (UGE) an. Das bestätigte die Polizei auf Nachfrage unserer Redaktion. Am 1. Mai wird in Middelburg (Hauptstadt der Provinz Zeeland) Anklage gegen 15 Deutsche wegen Körperverletzung und öffentlicher Schlägerei erhoben, bestätigte die Sprecherin der zuständigen Staatsanwaltschaft in Breda.
Vier Gewalttäter aus Gelsenkirchen durften am Mittwoch zurück nach Hause. Sie sind nach Angaben der Behörde noch minderjährig. Elf weitere „Ultras“ bleiben in U-Haft. „Nichtsdestotrotz werden sich an diesem Tag alle 15 Personen um neun Uhr vor dem Gericht in Middelburg verantworten müssen“, teilte Martine Pilaar, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Breda mit.
Gerüchte um gemeinsame Feier von Ultras Gelsenkirchen und Hugos
Unklar war am Dienstag zunächst noch, ob es sich bei dem Zusammenschluss um einen Junggesellenabschied oder eine Ultras-Feier gehandelt hat. Die Bild hatte berichtet, dass es sich bei der Fete möglichweise um eine "Abschiedsfeier" für den Kopf der Ultra-Gruppe Hugos gehandelt haben könnte. Der 24 Jahre alte Student aus Gelsenkirchen muss wegen einer Pyro-Aktion in der Arena für eineinhalb Jahre ins Gefängnis.
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Am Mittwoch bestätigte die Polizei in Gelsenkirchen dann, dass es sich bei den verdächtigen Schalke-Fans nicht um Ultras der Gruppe "Hugos" handelt. Auch der Name des 24-Jährigen, der bald seine Haftstrafe antreten muss, stehe nicht auf der Liste der niederländischen Polizei.
Angeklagte Ultras sind der Polizei bekannt
Die Angeklagten sind „polizeibekannt“, was Auswirkungen auf das Urteil haben könnte. Die Polizei rechnet zudem damit, dass sie Amtshilfe leisten kann, neben den 15 Angeklagten gibt es ja noch mindestens 63 weitere Zeugen, die gegebenfalls in Gelsenkirchen verhört werden könnten.
Bei den Ausschreitungen wurden sechs Polizisten verletzt, davon mussten zwei mit Kopfverletzungen im Krankenhaus behandelt werden.