Gelsenkirchen.
Das größte und sicherste Osterfeuer wurde am Samstag auf dem Gelände des THW in Buer an der Adenauerallee 100 entfacht.
Kein Wunder, zeigten die Gastgeber – Mitglieder des Technischen Hilfswerks, Johanniter, DRK und der Löschzug 18 aus Ückendorf – ihre gesamte Professionalität, präsentierten Rettungs- und andere Spezialfahrzeuge zum Anfassen und Reinklettern, bewiesen ihr Können und klärten freundlich darüber auf, wie sie als Helfer und Retter ihren Dienst für andere leisten.
Peter Sworowski (56) leitet seit 2011 das THW Gelsenkirchen. „Heute sind mit allen Organisationen rund 60 Helfer dabei.“ Rund 1200 Besucher, schätzte Sworowski, ließen sich das informative Fest nicht entgehen.
Strauchwerk verfeuert
Das bot Spaß für die ganze Familie: Die Rennstrecke der königsblauen Bobbycars, auf denen sich die kleinsten Gäste austobten, war urkomisch anzusehen. Doch so lautstark die Jungen und Mädchen auch auf die Piste gingen, gegen die Motorsäge eines Künstlers in THW-Uniform kamen sie nicht an: Martin Schulze-Schleithoff verwandelte vor den Augen des Publikums Holzstücke aller Art in Löwen, Adler oder Osterhasen. Holzskulpturen mit Charakter: Der Adler guckte grimmig, der Löwe stolz, und die Hasen hätten aus dem Stand weghoppeln können.
Martin Schulze-Schleithoff (30) ist seit 13 Jahren Mitglied des THW. Zu seinem ungewöhnlichen Hobby Motorsägen-Schnitzarbeiten brachte ihn Pfingsten 2014 Ela. „Ich kam bei einigem Sturmholz einfach nicht durch, da wettete ich mit mir und Kollegen, dass das doch geht.“ Der Rest ist nicht Geschichte, sondern seit November eine vom ihm praktizierte Kunst, die ihre Liebhaber findet. 15 Euro berechnete der Holzkünstler für einen kleinen Osterhasen, der stattliche Löwe oder andere große Figuren sind 200 Euro wert.
An die Folgen von Ela und die Aufräumarbeiten kann sich auch Florian Seppelfricke noch gut erinnern. Der 18-Jährige ist angehender THW-Helfer und macht beruflich eine Ausbildung zum Landschafts- und Friedhofsgärtner. „Nach Ela waren wir im Bulmker Park mit dem THW 96 Stunden im Einsatz, um aufzuräumen.“ Dass sich Florian für eine anspruchsvolle ehrenamtliche Arbeit im THW entschieden hat, ist familiär begründet. Auch sein Vater ist dabei und weckte früh Florians Interesse.
Auf den Nachwuchs ist Sworowski ist stolz. „Wir haben aktuell drei neue anmeldete Jugendliche, und 2016 kommen sechs Jugendliche in die Grundausbildung.“ Viele Helfer seien zwischen 20 und 40 Jahren dabei. Am Ende des Osterfeuers wurden die Flammen professionell gelöscht. 160 Kubikmeter Strauchwerk wurden verfeuert.