Gelsenkirchen. . Gut 150 Menschen bestellte das Sport- und Gesundheitszentrum gleichzeitig ein, um Termine abzustimmen. Die Kranken warteten bis zu fünf Stunden.

Gerda Meier hat von ihrem Arzt 50 Rehabilitationsbehandlungen verschrieben bekommen, wegen ihrer schmerzenden Knie. Sie entschied sich, die Anwendungen im Gesundheitspark Nienhausen zu nehmen, genauer gesagt im Sport- und Gesundheitszentrum Nienhausen, das vom Essener Sportbund betrieben wird. Auf ihre Nachfrage wurde sie zur Vorbesprechung und Planung der Anwendungen für den Mittwoch, 1. April, 9 Uhr geladen.

Als die 65-Jährige an diesem Mittwochmorgen in Nienhausen eintraf, traute sie ihren Augen kaum. Gut 150 Frauen und Männer waren zum gleichen Termin geladen worden! Was folgte, war stundenlanges Warten. Es dauerte bis 14 Uhr, bis Gerda Meier an der Reihe war. „Und da waren unter den Wartenden viele, die starke Schmerzen hatten. Und die mussten genauso lange warten. Das geht doch nicht!“ zeigte sie sich der WAZ gegenüber entrüstet.

Mancher bekam trotz stundenlangem Warten keinen passenden Termin mehr

Frank Bündert, Leiter des Sport- und Gesundheitszentrums in Nienhausen, räumt ein, dass es eine Fehlplanung gab. „Wir haben das falsch eingeschätzt, sind selbst überrannt worden. Wir haben den Menschen aber dann angeboten, am Donnerstag oder Dienstag noch einmal zu uns zu kommen oder zumindest anzurufen, damit sie nicht so lange warten müssen.“ Davon hat Gerda Meier allerdings nichts gehört.

Es war das dritte Mal, das das Gesundheitszentrum zum Quartalsbeginn neue Patienten zum Vorgespräch eingeladen hatte, mit Anamnese und Absprache der Behandlungstermine. Abläufe, die Zeit brauchen. Statt der sonst anwesenden fünf Therapeuten seien diesmal ferienbedingt nur drei vor Ort gewesen, die für die neuen Patienten zur Verfügung standen, räumt Bündert ein. Gerda Meier hingegen beteuert, dass eine einzige Dame an einem einzigen Schreibtisch zur Verfügung stand. Wirklich überrascht hätte das Gesundheitsteam dabei nicht sein dürfen. Schließlich hatten ja alle im Vorfeld angerufen und auf Nachfrage die Einladung für den 1. April um 9 Uhr bekommen.

Extra von der Arbeit frei genommen – vergeblich

Eine junge Frau, die sich den Vormittag von der Arbeit frei genommen habe, um ins Gesundheitszentrum zu können, habe unverrichteter Dinge gehen müssen, berichtet Gerda Meier. Eine andere habe nach stundenlangem Warten gar keinen Termin mehr angeboten bekommen, den sie nach Feierabend hätte wahrnehmen können. Auch diese Frau hatte vergeblich einen freien Tag genommen.