Gelsenkirchen. „Heute ist mein großer Tag“, sagte der gebürtige Italiener am Freitag, nachdem er seine Einbürgerungsurkunde erhalten hatte.
Eine kleine Zeremonie im Beisein von Stadtrat Dr. Christopher Schmitt, am Ende die feierliche Urkundenübergabe – und ein Supergefühl beim Empfänger: Francesco Pianeta ist eingebürgert und boxt ab sofort als Deutscher.
„Heute ist mein großer Tag“, sagte der Sportler nach seiner Einbürgerung. „Ich bin in Deutschland aufgewachsen, ich gehöre einfach hierher.“ Pianeta wurde 1984 in Corigliano Calabro in der Provinz Cosenza geboren. Seine Familie und er wanderten nach Gelsenkirchen aus, als Francesco sechs Jahre alt war. In seiner neuen Heimatstadt fing der junge Pianeta zunächst mit Muay Thai als Hobby an. Während seiner Amateurkarriere boxte er beim BC Erle 49 e. V.. Erinnert sei an sein Profidebüt im Boxsport am 2. Juli 2005. Seinen Gegner im zehnten Kampf, Paulo Ferrara, besiegte er nur knapp nach Punkten.
Vier Kämpfe später – Kämpfe, die er alle gewonnen hat – trat Pianeta erneut gegen Paulo Ferrara an und bezwang ihn wieder nach Punkten. Und dann gab es da in der Laufbahn des Boxers, der wegen einer schweren Erkrankung ab Ende 2009 ein Jahr pausierte, ein echtes Highlight: Am 4. Mai 2013 forderte Pianeta in der Mannheimer SAP-Arena Weltmeister Wladimir Klitschko heraus. In diesem WM-Titelkampf unterlag Pianeta in der sechsten Runde durch K.o. Klitschko prophezeite seinem 1,92 Meter-Schwergewichts-Gegner aus GE anschließend: „Francesco wird eines Tages Weltmeister“. Dann aber als Deutscher. „Gegen Klitschko habe ich für Italien geboxt“, sagt Pianeta. Jetzt habe er seinen Einbürgerungsplan endlich realisiert.