Gelsenkirchen.

Es ist immer das selbe Bild zu den selben Zeiten: Eltern fahren widerrechtlich bis auf den Fußweg, um ihre Kinder zur Schule zu bringen. Beim Abholen warten sie dort mit laufendem Motor. Bittet man sie, den Sicherheitsbereich vor der Schule frei zu lassen, gibt es obendrein unfreundliche Ansagen. Auch an die Kinder, die sich mit ihren Lehrern über das uneinsichtige Erwachsenenverhalten ärgern.

Die Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen an der Mechtenbergschule jedenfalls hatten die Nase endgültig voll und demonstrierten vor einigen Tagen vor dem Schulhof mit Plakaten und Handzetteln. Aber: „Es wollten schon mindestens zehn Autos hier hereinfahren während wir hier stehen und die Einfahrt absperren!“

„Rücksichtslos und überaus gefahrvoll“

Die Schüler und ihre Lehrerin Ulrike Luziwek informierten die WAZ-Redaktion über ihre Aktion. „Die Danziger Straße in Rotthausen führt direkt am Schulhof der Grundschule und des St.Barbara-Kindergartens vorbei, ist aber deutlich als Fußweg gekennzeichnet. Dies hindert aber die Autofahrer nicht daran, hier ,mal eben kurz’ hineinzufahren, rückwärts oder vorwärts, zu Stoßzeiten mit fünf Fahrzeugen gleichzeitig“, schrieben sie in ihrer E-Mail. Überwiegend handele es sich um Eltern, die ihre Kinder bringen oder abholen würden. „Rücksichtslos und überaus gefahrvoll für all die kleinen Kinder ist das Verhalten dieser Autofahrer, die doch alle selber Eltern sind. Hierfür haben die Kinder und Mitarbeiter der Mechtenbergschule kein Verständnis“, heißt es in der Nachricht.

Und dann wurden die Mädchen und Jungen aktiv und starteten ihre Aktion mit selbst gestalteten Plakaten und Handzetteln, die sie fleißig verteilten. Viele Autofahrer und die Anwohner zeigten Verständnis und waren sogar sehr erfreut über die Aktion. Aber eben nicht alle: „Leider gibt es aber immer noch Menschen, die ohne Rücksicht weiterhin den Fußweg befahren, sogar sehr verärgert auf die Kinder reagieren.“

Neunjähriger wünscht sich ein abschließbares Tor

Inzwischen sehe sich die Schule gezwungen, einzelne Fahrzeughalter auch anzuzeigen. „Ich würde mir hier ein abschließbares Tor direkt an der Einmündung zur Mechtenbergstraße wünschen! Dann könnte hier keiner mehr durch!“, meint der neunjährige Luca. Ob dieser Wunsch in Erfüllung geht oder die Stadt eine andere sichere Lösung für dieses Verkehrsproblem findet, sei zurzeit leider noch ungewiss, meinen die Schüler.

Sie wollen nach den Osterferien aber weiter demonstrieren. Vor allen Dingen dann, wenn der „Schwimmbus“ rund 50 Mitschüler zurück bringt. Zu einer Zeit, wenn Eltern mit laufendem Motor vor der Schule stehen ...