Immer dann, wenn Armut oder gewerblicher Leerstand, Schrottimmobilien oder Folgen des Strukturwandels im Revier beispielhaft fürs Fernsehen dokumentiert werden sollen, schultern Kameraleute gerne an der Bochumer Straße in Ückendorf ihr Gezäh, um beispielhaft die Spätfolgen struktureller Vernachlässigung zu filmen. Traurig – aber die Kollegen haben ja Recht. Die Bochumer Straße, einst lebhafte, blühende Lebens- und Einkaufsmeile, ist zum städtebaulichen Sorgenkind verkommen. Und viele Menschen, die hier wohnen, stehen nicht unbedingt auf der finanziellen Sonnenseite des Lebens. Der bröselnde Charme der ehemals ansehnlichen Häuserfassaden spricht Bände ... Umso besser, wenn nun der Phase der Visionen handfeste Ergebnisse folgen, erste Schrottimmobilien unter der Abrissbirne zu Boden gehen und Schritt für Schritt Neues entsteht. Irgendwann filmen die Kamerakollegen die „Bochumer“ dann hoffentlich wieder – als gelungenes Beispiel für am Bedarf der Menschen orientierte Revitalisierung im Revier. Inge Ansahl