Gelsenkirchen. Auf Facebook ärgerte sich der Gelsenkirchener Musiker Mario Stork über Edathy-Urteil. Nun organisierte er ein Benefizkonzert, um „sauberes“ Geld zu spenden.
Binnen eineinhalb Wochen wurde aus einem Wutausbruch auf Facebook ein eindrucksvolles „Konzert, dass seines gleichen sucht.“
Der Gelsenkirchener Musiker und Komponist Mario Stork entrüstete sich im sozialen Netzwerk über das Kinderpornographie-Urteil, das gegen Sebastian Edathy gesprochen wurde. Die Entscheidung des Deutschen Kinderschutzbundes (DKSB), das Strafgeld Edathys in Höhe von 5000 Euro nicht anzunehmen, begeisterte und veranlasste ihn dazu ein Benefizkonzert zugunsten des DKSB zu initiieren.
Im stadt.bau.raum in der Feldmark kamen am Sonntag knapp zehn Solokünstler, Duos und Chöre zusammen, um die rund 250 spendenfreudigen Gäste zu unterhalten und zu berühren. „Ich finde, man muss Zeichen setzen gegen das Urteil und für den Kinderschutzbund, der das ,schmutzige’ Geld nicht angenommen hat. Wenn man sich dazu noch ein wunderbares Konzert anhören kann, ist es perfekt“, erklärt Julia Menke (34).
Los ging es mit Drecksack-Blues
Mario Stork startete das Konzert mit dem Drecksack-Blues. „Besser kann man so eine Veranstaltung nicht eröffnen“, meint der Musiker.
Neben dem Initiator, präsentierten Rüdiger Jagsetit mit Andreas Hägler, das Duo Belu um Sängerin Beatrix Reiterer, Florian Hinxlage, Anja Günther, der Sound of Music Chor, Mario Siegesmund, Trixi&Flo, Gospel After Eight und der St. Barbara Gospel eine bunte Mischung aus verschiedensten Musikgenres.
„Die Musik ist wahnsinnig gut. Sowohl die zarten Musicalklänge, als auch die kräftigen Gospelsounds und das Klassische, ich habe die ganze Zeit Gänsehaut“, erklärt Zuschauerin Andrea Doschek gerührt.
Fast 2000 Euro in Spendenbox
Viele der Akteure haben selbst Kinder und zögerten keine Minute als sie Storks Aufruf lasen. „Ich habe es direkt kommentiert und erklärt, dass ich auf jeden Fall dabei bin“, bestätigte etwa Beatrix Reiterer, die unter anderem ein Kinderlied „Kleine Sonne“ zum Besten gab und viele der Gäste gleichzeitig zu Tränen rührte und zum Lachen brachte.
Alle Künstler traten unentgeltlich auf, der Eintritt war frei. Am Ausgang gab es allerdings eine Spendenbox, in der exakt 1967, 21 Euro zusammenkamen. Mit den Einnahmen aus dem Getränkeverkauf, beläuft sich die Summe auf 2167, 21 Euro. Diese Spende wird der Kinderschutzbund gewiss mit Freude annehmen.