Gelsenkirchen. 225 Langzeitarbeitslose setzt die Bogestra seit Mai auf acht Linien als Kundenbetreuer ein. Nach Abschluss des Projekts will das Verkehrsunternehmen zum 1. Dezember 70 bis 80 Teilnehmer in feste Stellen übernehmen.

225 Langzeitarbeitslose setzt die Bogestra seit Mai auf acht Linien als Kundenbetreuer ein. Nach Abschluss des Projekts will das Verkehrsunternehmen zum 1. Dezember 70 bis 80 Teilnehmer in feste Stellen übernehmen. Wie berichtet, hatte die Bogestra sich dazu zum Start der Qualifizierungsmaßnahme verpflichtet.

Über erste Zwischenergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung berichtete jüngst Karl Bramhoff, Bereichsleiter für Marketing und Vertrieb bei der Bogestra, auf SPD-Antrag im Verkehrsausschuss. Die Reaktionen der Fahrgäste seien positiv, erklärt Bogestra-Sprecher Christoph Kollmann auf WAZ-Anfrage. „Die Kundenbetreuer werden nicht nur als Kontrolleure wahrgenommen, sondern auch als Ansprechpartner, die Hilfestellung geben”, so Kollmann. Die Kunden fühlten sich wohler und sicherer in ihrer Anwesenheit. Und: Der Einzelticketverkauf sei angestiegen - gegen den Trend im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, so Kollmann.

Belastbare Zahlen könne die Bogestra erst nach Auswertung des Projekts liefern. Was aber schon jetzt klar sei: Eine volle Kostendeckung erreiche die Bogestra trotz der höheren Einnahmen nicht. Langfristig sollten sich die Kundenbetreuer aber rechnen, so Kollmann. An den Projektkosten von 5,3 Mio Euro beteiligte sich die Bogestra mit nur 900 000 Euro. Zurzeit verhandelt der komunale Verkehrsbetrieb mit dem Integrationscenter für Arbeit Gelsenkirchen (IAG) sowie den Arbeitsbehörden in Herne und Bochum um weitere Zuschüsse. Diese könne es aber nur in einzelnen Fällen und unter besonderen Umständen geben, sagt IAG-Chef Reiner Lipka zur WAZ. Eine pauschale Bezuschussung sei nicht möglich. Unterm Strich sei diese Maßnahme „eine gute Sache”, so Lipka. Aus Gelsenkirchen hätten dadurch 35 Langzeitarbeitslose einen Job bekommen.

Lob gibt's auch von den Verkehrspolitikern Guido Tann (CDU) und Margret Schneegans (SPD). Das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste sei dadurch erhöht worden. Schneegans äußert aber auch Kritik: „Sieben Monaten sind für ein solches Projekt einfach zu kurz.” In anderen Bundesländern habe es vergleichbare Projekte gegeben, die bis zu drei Jahre gedauert hätten und entsprechend gefördert worden seien, so die Stadtverordnete.