Gelsenkirchen. Bei der unterhaltsamen Gala der Wirtschaftsinitiative im Hans-Sachs-Haus kamen Vertreter unterschiedlicher Branchen zu Wort.
Gelsenkirchens Wirtschaft ist bunter geworden. Viel bunter. Die gute, vielseitige Mischung aus großen Unternehmen, Weltmarktführern, Perlen des Branchenbuchs und „Strukturwandel-Bewältigern“ soll weiter wachsen. Darin und in einer stärkeren Vernetzung der Wirtschaft in der Region sehe er die Zukunft, sagte Oberbürgermeister Frank Baranowski bei der Gala der Wirtschaftsinitiative am Donnerstagabend im Hans-Sachs-Haus.
Unterstützt wurde er von Unternehmer Roland Hundertmark. Der prophezeite in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Wirtschaftsinitiative bei der Begrüßung der geladenen Gäste: „Wir haben ein wahnsinniges Potenzial. Man kann einiges miteinander bewegen.“
Wie bunt und aufgeräumt sich die Macher am Standort GE präsentieren, das unterstrichen stellvertretend Unternehmer aus verschiedenen Branchen in kurzweiligen Talkshow-Runden, in denen ihnen Moderator Lars Tottmann auf den Zahn fühlte.
12 400 Gewerbebetriebe in GE
Manches Schmankerl mit Unterhaltungswert wurde da aus berufenem Munde laut. Thomas Oexmann etwa, der Eiswaffel-König, erinnerte in launigen Worten an seinen Großvater Karl, dem 1926 in seiner Bochumer Eisdiele die Waffeln ausgingen, der schließlich entnervt von der Nachschubsuche das wichtige Eisbeiwerk selbst produzierte und den Grundstein für das Waffel-Imperium mit Sitz in Gelsenkirchen legte.
Ulrich Nickel vom gleichnamigen Reisebus-Unternehmen plauderte erfrischend fröhlich aus dem Nähkästchen und erinnerte etwa daran, dass die Schalker irgendwann einen eigenen Nickel-Mannschaftsbus haben wollten. „Ich habe noch den Vertrag, den mein Vater mit Rudi Assauer abgeschlossen hat.“ Das Duo Nickel-Oexmann wurde erst nach einem kleinen Quiz in die Reihen entlassen, dass Nickel mit 3:1 gewann, weil er am nächsten dran war – an den 76 442 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Gelsenkirchen, den 12 400 Gewerbebetrieben der Stadt mit einem Bruttoinlandsprodukt von 7,6 Milliarden!
Ein Unternehmer mit wirtschaftskabarettistischen Qualitäten
Vivawest, Medicos, Gelsenwasser, Loxx und Masterflex, Prünte, Gartenbröcker, Malzer’s, edataunited, Schülerhilfe – oder etwa BangBang Gelsen, Mr. Chicken, URB Clothing ... Schlagwortartig hatte „Zeitlupe“-Chef Frank Bürgin vier Kurzfilme über die Wirtschaft vor Ort produziert, die zur nächsten Talk-Runde überleiteten.
Hätte es zum Schluss nicht die höchst köstliche Show des Impro-Theaters Springmaus gegeben, Markus Wild, Chef des Unternehmens für Produktdesign, hätte den Preis für Wirtschaftskabarett verdient: für sein Sexspielzeug „Lay on Vibrator“. Er hat sogar eins der kleinen Start-up-Produkte dabei. Gefundenes Fressen für die Springmäuse. Da passte die kleine Fashion-Show mit viel Latex der URB-Clothing-Sisters Sara und Joe Urbais. Die übrigens soeben in Madrid die Modewelt begeisterten.