Die Lage bleibt brisant: Wenn die Neue Philharmonie Westfalen in absehbarer Zukunft keine höheren Zuschüsse erhält, dann ist das Orchester pleite. Durch die Tarifanpassungen im letzten Jahr ist allein für den Zeitraum 2013/14 ein Defizit von 670 00 Euro aufgelaufen, und die Finanzierungslücke wird weiterhin größer. Denn der Lohnerhöhung folgte bislang keine Zuschusserhöhung.
Neuer Vorsitzender des Trägervereins aus den Städten Gelsenkirchen, Recklinghausen und dem Kreis Unna ist seit Mitte letzten Jahres der Recklinghäuser Bürgermeister und ehemalige Kämmerer Christoph Tesche (CDU). Er bestätigt im Gespräch mit der WAZ: „Der Bestand des Orchesters ist akut gefährdet.“ Der Bürgermeister nennt die Neue Philharmonie Westfalen einen wichtigen Kulturfaktor der Region, aber: „Die Politik muss jetzt entscheiden, was uns das Orchester wert ist.“ In Recklinghausen allerdings sehe er quer durch alle Fraktionen wenig Bereitschaft, den Zuschuss ans Orchester zu erhöhen. Bliebe das so, dann würde Recklinghausen am 31. August den Fusionsvertrag aufkündigen.