Was Familie Nocke erlebt hat, ist bitter. Sechs Ablehnungen, das macht einen unbeschwerten Start schwer. Sechs Bewerbungen mit persönlicher Vorstellung an den Schulen und keine einzige Zusage: Das möchte niemand erleben. Dabei geht es der Familie gar nicht darum, ihr Kind zum Abitur zu drängen. Ein Gymnasium kommt für sie gar nicht in Frage. Sie haben sich bewusst für die Schulform entschieden. Es wäre gut, wenn sich trotz striktem Reglement noch ein Ausweg für die Familie fände.

Angesichts von 345 abgelehnten Kindern erscheint es durchaus sinnvoll, über die Einrichtung einer weiteren Gesamtschule nachzudenken. Auch wenn die Entwicklung in Ückendorf positiv ist. 345 Kinder könnte die Schule aus dem Stand auch nicht aufnehmen, ganz zu schweigen von der wachsenden Zahl von Zuwandererkindern jeden Alters. Was irritiert, ist nur die Verfahrensweise. Eigentlich sollte Politik den Weg weisen und die Verwaltung Beschlüsse der Volksvertreter umsetzen. Dass die Verwaltung erneut vorarbeitet, es wieder keinen politisch initiierten Gesamt-Schulentwicklungsplan gibt, sondern nur einen Plan für eine neue weiterführende Schule, ist nicht in Ordnung.

Wenn die Schule 2016 die Arbeit aufnehmen soll, drängt nun aber die Zeit. Auch wenn die nächste Fachausschusssitzung im März thematisch schon übervoll ist. Vielleicht könnte man ja schon mal grundsätzlich miteinander sprechen. Interfraktionell. Den Kindern zuliebe.