Gelsenkirchen.. Die Bismarcker Funken feierten ihr 66-Jähriges mit der Galasitzung im Schalker Gymnasium. Das Prinzenpaar stand dabei tanzend mit der Garde auf der Bühne.
Wenn Narren das Schalker Gymnasium erobern, steht in jeder Stunde Humor auf dem Stundenplan. Die Bismarcker Funken sind abonniert auf fröhlichen Unterricht. Zumal sie sich in dieser Session auf 66 Jahre ihrer beschwingten Kultur berufen können. Was erwartet man von einer Galasitzung, etwa närrische Feierstunden in edler Robe und feinem Zwirn? Die meisten Jecken im Saal verrieten schon mit ihrer äußeren Erscheinung, was sie unter Gala verstehen. Da feixten und tanzten sie: die Nonnen, Seeräuber, Landsknechte, Scheichs und Clowns. Auf der Bühne spielte zwar offiziell die Musik, doch nur Zuhören allein wollten sie nicht. So entwickelte sich ein ausgelassener Austausch zwischen Bühnen- und Saalakteuren.
Die Minigarde der Gesellschaft mit ihrem orientalischen Haremstanz lässt erahnen, dass die närrische Zukunft der Gesellschaft gesichert ist. Ein Kuscheltier gab’s als Dank für die Entführung in verträumte Welten. Das Kinderprinzenpaar Manuel I. und Aylin I. holte Mamas und Omas auf die Bühne, um deren Geduld mit Orden zu honorieren. Die Kinderprinzengarde huldigte ihren närrischen Vorgesetzten mit einigen Tanzeinlagen. Zum Mittanzen animierte auch die Gruppe „Le Mirage“, die mit ihrem flotten Showtanz aufs Meer hinausführte. Doch die Piraten entpuppten sich mit ihren schwarzen Tanzröcken und stumpfen Säbeln eher als liebliche Seeräuber. Die Kostüme hatte eine fleißige Mutter genäht.
Sitzungspräsidentin und 1. Vorsitzende Evi Hoffmann freute sich über den Jubiläumsbesuch von OB Frank Baranowski, der die Nachwuchsförderung des Vereins lobte. „Wir wären ein Stückchen ärmer, wenn es die Bismarcker Funken nicht gäbe.“ Mit höllischem Wahnsinn verwöhnte das Gesangsduo „Neon“ in harmonischer Zweistimmigkeit die Gäste. In Glitzerjackett, mal gelb, grün und orange leuchtenden T-Shirts nahmen die beiden die Besucher mit auf die Reise in den Sternenhimmel.
Eine lange Landreise
Nicht nur als närrische Spitzenfunktionäre, auch auf dem Parkett entpuppte sich das Stadtprinzenpaar Dominik I. und Anja I. als souveräner Vertreter seiner Zunft. Die Oberjecken mischten sich unter ihre Prinzengarde und fügten sich nahtlos ein in die perfekte Tanzshow. Engelbert Knippschild, der das Paar als Hofsänger begleitet, pries das städtische Tausendfeuer und vergaß auch den aktuellen Ohrwurm einer atemlosen Nacht nicht.
Mal als rockende Ordensfrauen, mal als Tänzerinnen in Baströckchen präsentierten sich „Die „Zwei“, die sich als vier Damen herausstellten. Zu entsprechender Hintergrundmusik feixten sie auf der Bühne und unterstützen als vermeintliche Interpreten die wahren Sänger mit mimischer Begleitung.
Heinrich Schulte Brömmelkamp als Bauer aus dem westfälischen Kattenvenne philosophierte über die Bauernschläue – „Liebe vergeht, Hektar besteht“ – und die Schimpforgien seiner stets nörgelnden Ehefrau. Schließlich gab er auch seine hervorragenden Schulerfolge preis. Bereits in der achten Klasse habe er den Schulbus gefahren. Der komische Bauer nahm die Narren in gekonnten Zwiegesprächen mit auf eine Landreise, der ein früheres Ende gut getan hätte. Es bleibt nur ein winziger Wermutstropfen im gelungenen Cocktail der Funken.