Gelsenkirchen. Bereits im November wurde die Stadt Gelsenkirchen von besorgten Anwohnern über zwei leckende Gefahrgut-Fässer informiert. Sie liegen immer noch dort.
Auf dem Schotterparkplatz an der Nienhausenstraße, schräg gegenüber dem Flohmarktplatz an der Trabrennbahn, entsorgen immer wieder Bürger und auch Unternehmen illegal ihren Müll. Das fällt Anwohnern auf, die daraufhin die Stadt bzw. Gelsendienste als Entsorger informieren. Die entsorgen diesen Sperrmüll erfahrungsgemäß in der Regel binnen weniger Tage. Fässer mit Gefahrgutaufklebern allerdings gehören nicht zum üblichen Tagesschäft. Dennoch liegen zwei solcher Fässer bereits seit mindestens dem 19. November 2014 frei zugänglich auf dem Schotterplatz.
Das Gelände liegt an der Stadtgrenze, fällt nicht so schnell ins Auge. Allerdings liegt der Nienhauser Busch nebenan, der Platz ist nicht gepflastert. „Aber der Boden ist so verdichtet, dass nichts ins Erdreich eindringen kann,“ beruhigt die Feuerwehr. Die hatte sich beim Hersteller des Zwei-Komponenten-Haftgrundes für Betonböden, der in den Fässern gelagert wird, informiert. Auf die entsprechende Nachfrage der WAZ beim Hersteller gab es bis Redaktionsschluss keine Antwort. Laut Feuerwehr habe man sich aber durch Messungen davon überzeugt, dass sich in den Fässern tatsächlich jener Haftgrund befindet, der leicht ätzend sei, „aber nicht schlimmer als Domestos“. Bei der Verarbeitung wird jedenfalls laut Aufkleber Schutzbrille und -kleidung vorgeschrieben.
Die Fässer
Es sind zwei Fässer mit je 200 Litern Fassungsvermögen. Wieviel noch drin war, als sie dort illegal entsorgt wurden, ist unklar. Ganz leer sind sie auch jetzt nicht. Die Folie, die die Feuerwehr an jenem 19. November zur Gefahrenabwehr über Fässer und verseuchten Boden gedeckt hatte, nachdem sie mit Öl- und Chemikalienbindemittel abgestreut hatte, liegt jetzt neben den Fässern. Das um den etwa drei Quadratmeter großen Flecken gespannte Flatterband als Absperrung hält sicher kein neugieriges Kind ab.
„Erst klären, wie Fässer und Erdreich zu entsorgen sind“
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Nachdem die bei der Stadt Gelsenkirchen angesiedelte untere Wasserbehörde und das Umweltreferat informiert waren und die Feuerwehr die Erstsicherung erledigt hatte, waren eigentlich Umweltreferat und Gelsendienste am Zug. Ein Anwohner hatte über die GE-App am 26. Dezember die Verwaltung erinnert, dass die Fässer noch dort liegen. Ohne Rückmeldung und ohne Effekt.
Warum es gerade bei den Fässern so lange dauert? „Wir mussten erst klären, wie sie zu entsorgen sind. Das ist aufwändig. Wir müssen das stark verklumpte Erdreich bis zu 20 cm tief auskoffern und als Sondermüll in einer geeigneten Anlage verbrennen lassen. Die Fässer müssen per Kran geborgen werden,“ erklärt Tobias Heyne, der Sprecher der Gelsendienste. Der Stadtsprecher hatte auf WAZ-Anfrage an ihn verwiesen.